Biels Stürmer Damien Brunner hatte letzte Woche in seinem Interview bei «MySports» nicht nur die seiner Ansicht mangelhafte Kamera-Infrastruktur, sondern auch den verschwenderischen Personalverschleiss in der Liga ins Visier genommen. «Wir hatten Corona, die komplette Liga hat geheult, weil kein Geld da war, die Spieler zu viel verdienen. Jetzt sind wir hier und hatten etliche Trainerwechsel in dieser Saison. Ich weiss nicht, ob irgendein Team noch sechs Ausländer im Kader hat, oder ob schon sieben, acht, neun dabei sind», sagte der 36-Jährige.
Tatsächlich ist einzig der HCD noch bei der ursprünglichen Zahl von Ausländern. Dafür hat der Rekordmeister am Mittwoch auf einer anderen Ebene zugeschlagen: Christian Wohlwend musste gehen. Er ist bereits der sechste Trainer, den in dieser Saison dieses Schicksal ereilt hat. Damit ist man auf Rekordkurs.
Selbst in der Rekordsaison 2017/18, als es sieben Trainerwechsel (inklusive des Intermezzos von Biel-Sportchef Martin Steinegger) gab, dauerte es bis im Februar, ehe es zum sechsten Mal so weit war.
Gleich drei proaktive Wechsel
Nur 2004 ging es noch schneller als jetzt. Damals war der sechste Wechsel bereits im Dezember perfekt, als Dave Chambers, der nach dem Rauswurf von Jim Koleff bei Langnau bis Ende Saison an der Bande hätte stehen sollen, bald durch Bruno Aegerter ersetzt wurde.
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In dieser Saison ist ein neuer Trend zu beobachten. Zwar wurden auch drei Trainer im Tabellenkeller – Filip Pesan bei Ajoie auf dem 14., John Fust in Lausanne auf dem 13. und Chris McSorley in Lugano auf dem 10. Platz – ausgewechselt, aber auch drei in der oberen Tabellenhälfte.
Dabei hatten Johan Lundskog (Bern, 6.), Rikard Grönborg (ZSC, 3.) und Wohlwend (7.) eine Gemeinsamkeit: Sportlich gab es keinen akuten Grund für einen sofortigen Wechsel, ihre Verträge liefen Ende Saison aus und ihre Arbeitgeber sahen keine Zukunft mehr mit ihnen. Es waren also nicht, wie oft in der Vergangenheit, Panik-Reaktionen, sondern proaktive Wechsel.
Wohlwend dürfte für diese Saison das letzte Opfer dieses Trends sein. Ein neuer Rekord ist dennoch nicht unwahrscheinlich. Denn diese Saison kann es nach zwei Jahren Pause wieder einen Absteiger geben. Das könnte im heissen Frühling im Tabellenkeller noch einmal für flatternde Nerven sorgen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |