«Die Kommunikation beim HCD ist nicht mehr als 2. Liga»
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Rauswurf von Trainer Wohlwend:«Die Kommunikation beim HCD ist nicht mehr als 2. Liga»

Ex-HCD-Coach Wohlwend im Interview
«Es war zu erwarten, dass es so kommt»

Am Vormittag wurde er gefeuert. Am späteren Nachmittag steht Christian Wohlwend (46) hin und spricht darüber.
Publiziert: 11.01.2023 um 19:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2023 um 08:45 Uhr
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Christian Wohlwend spürte, dass der HCD ohne ihn plant.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Blick: Wie geht es Ihnen wenige Stunden nach Ihrer Entlassung?
Christian Wohlwend:
Sie schreiben von einem Knall. Aber für mich war es definitiv kein Knall, so lange wie die Vertragsgespräche mit mir hinausgezögert wurden. Als Mensch spürt man so etwas, dafür muss man nicht mal besonders feinfühlig sein. Daher war es zu erwarten, dass es so kommt.

Wann haben Sie denn das erste Mal gespürt, dass es nicht gut für Sie endet?
Als ich im Oktober auf den November und dann weiter vertröstet wurde, entstanden bei mir schon damals Fragezeichen. Aber ich kann mit dieser Trennung leben. In jeder Form einer Partnerschaft ist es doch so – wenn einer nicht mehr will, dann will er nicht mehr und dann macht es auch keinen Sinn, diese noch weiter aufrechtzuerhalten.

Während dem Spengler Cup haben Sie gesagt, dass Sie die Situation belastet. Inwiefern, wenn Sie es haben kommen sehen?
Belastend war es hinsichtlich der Zusammenarbeit mit den Spielern, denn die haben ja auch mitbekommen, dass der Vorstand nicht mehr zu 100 Prozent hinter dem Trainer steht.

Trotzdem hat die Mannschaft weiter abgeliefert, immer wieder Rückstände aufgeholt.
Sie hat bis zum Schluss sogar sensationell abgeliefert und wenn ich nun zum Teil lese, dass etwas zwischen mir und der Mannschaft gewesen sein soll, dann kann ich nur sagen, dass dies einfach nicht der Wahrheit entspricht. Ich finde solche Behauptungen nicht korrekt. Ich habe von den Spielern heute sehr viele SMS erhalten, auch von solchen, die gar nicht mehr da sind und auch von anderen Coaches. Darüber habe ich mich sehr gefreut.

Haben Sie ein Beispiel. Welcher andere Coach hat sich gemeldet?
Zum Beispiel Bob Hartley, via Facetime. Er hat zu mir gesagt: «Wenn man schon entlassen wird, dann soll es aber so sein, dass kein Spieler sagt, man sei zu lieb gewesen.»

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«Der Mensch plant oft, aber das Schicksal lacht darüber»
Christian Wohlwend
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Wie war denn nun Ihr Verhältnis zur Mannschaft?
Klar war nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich habe im Blick eine Aussage von ZSC-Captain Patrick Geering gelesen, nach der Entlassung von Trainer Rikard Grönborg. Er hat da gesagt, dass sie nie kritisiert wurden und es auch nie Konsequenz gab, wenn die Leistung nicht stimmte.

Ja, das war bei uns zu lesen. Und?
Das hat es bei mir nicht gegeben. Bei mir gab es immer geradeheraus ein ehrliches Feedback, wenn ein Spieler seine Leistung nicht brachte. Findet das ein Spieler immer lässig? Nein! Ist er manchmal deswegen hässig? Ja! Gehe ich ihm auf die Nerven? Ja! Aber das heisst nicht, dass es zwischenmenschliche Probleme gegeben hat. Hätte es diese gegeben, dann wäre es gar nicht möglich gewesen, bis zum Schluss ständig Rückstände aufzuholen. Ich hatte eine tolle Zeit mit der Mannschaft und bin dankbar, wie sie immer auf mich reagiert hat.

Aber die Medienmitteilung des HCD zielt darauf ab, dass die Mannschaft nun eine neue Ansprache braucht.
Wenn man sagt, dass man nach vier Jahren neue Impulse braucht, dann kann ich damit leben. Daher ist es für mich auch okay, wenn der Verein das so kommuniziert.

Wenn Sie nicht an der Mannschaft gescheitert sind, sind Sie dann an Sportchef Jan Alston gescheitert?
Kein Kommentar.

Christian Wohlwend

Der in Montréal geborene Christian Wohlwend (46) wuchs im Engadin auf und schaffte es als Stürmer des EHC St. Moritz in die U20-Nati. Später spielte er unter anderem für Rappi und Kloten, den grossen Durchbruch als Spieler schaffte er jedoch nicht. Als Trainer fand er via Wallisellen und Bülach in den Lugano-Nachwuchs. 2016 wurde er Headcoach der U20-Nati, ehe ihn der HC Davos 2019 abwarb, wo Wohlwend bis zu seiner Entlassung am 11. Januar 2023 tätig war.

Der in Montréal geborene Christian Wohlwend (46) wuchs im Engadin auf und schaffte es als Stürmer des EHC St. Moritz in die U20-Nati. Später spielte er unter anderem für Rappi und Kloten, den grossen Durchbruch als Spieler schaffte er jedoch nicht. Als Trainer fand er via Wallisellen und Bülach in den Lugano-Nachwuchs. 2016 wurde er Headcoach der U20-Nati, ehe ihn der HC Davos 2019 abwarb, wo Wohlwend bis zu seiner Entlassung am 11. Januar 2023 tätig war.

Haben Sie nicht das Gefühl, dass der HCD Ihnen etwas wegnimmt? Sportlich steht die Mannschaft ja nicht so schlecht da und Sie hätten vielleicht sogar um den Meistertitel mitspielen können.
Nein, ich habe nicht das Gefühl, dass man mir etwas wegnimmt. Einige Medienschaffende glaubten, dass ich mich beim HCD keine drei Monate werde halten können. Aber schlussendlich durfte ich fast vier Jahre hier sein. Das ist für mich eine Riesenehre und dafür bin ich sehr dankbar.

Glauben Sie, dass Sie nach dem berühmten Flaschenwurf in den letzten Playoffs, der für Aufsehen sorgte, in Davos unter Beobachtung standen?
Das war sicher nicht förderlich in meiner Funktion als Vorbild und Imageträger für den Verein. Und daher sicher generell auch keine gute Kampagne für mich.

Wohlwend schmeisst mit Flaschen um sich
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HCD-Coach tobt:Wohlwend schmeisst mit Flaschen um sich

Stimmt es, dass Sie direkt nach dem Entlassungs-Gespräch noch einen Zahnarzt-Termin hatten?
Ja, das ist korrekt.

Wie kann man sich soviel Leid auf einmal antun?
(lacht) Das eine war selbstbestimmt und das andere fremdbestimmt.

Wie geht es nun mit Christian Wohlwend weiter?
Das wissen nur die Hockey-Götter.

Aber Sie wollen schon wieder als Trainer arbeiten?
Der Mensch plant oft, aber das Schicksal lacht darüber. Was immer das Universum das Gefühl hat, was meine nächste Aufgabe sein soll, das werde ich tun. Ich habe viel Vertrauen, dass das Richtige kommen wird.

«Die Kommunikation beim HCD ist nicht mehr als 2. Liga»
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Rauswurf von Trainer Wohlwend:«Die Kommunikation beim HCD ist nicht mehr als 2. Liga»
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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