Es war eines der grossen Themen in der National League in den letzten Wochen: Erhält Christian Wohlwend (46) einen neuen Vertrag beim HC Davos? Oder muss der Engadiner nach vier Jahren beim Rekordmeister seine Koffer packen? Nun haben sich die Bündner entschieden – gegen Wohlwend. Er muss per sofort gehen.
Sportchef Jan Alston: «Wir sind der Meinung, dass die Mannschaft in Zukunft andere, neue Impulse und eine neue Stimme braucht, um sich weiterzuentwickeln. Um diese Entwicklung ab sofort anzustossen, haben wir uns nun für einen vorzeitigen Trainerwechsel entschieden, Wohlwend wurde deshalb heute freigestellt.»
Es rumorte schon länger
Eine Überraschung ist dies nicht. Blick hatte während dem Spengler Cup in Davos den Puls gefühlt und titelte am 30. Dezember: «Es sieht nicht gut aus für Wohlwend.» Auch eine Trennung schon während der laufenden Saison wurde bereits damals in Betracht gezogen. Nach einem enttäuschenden Spengler Cup konnten die ersten drei Partien im neuen Jahr, von denen der HCD zwei gewinnen konnte und dreimal punktete sowie jeweils Rückstände aufholte, bei den Entscheidungsträgern nicht mehr für einen Umschwung zugunsten von Wohlwend sorgen.
Wohlwend wurde am Mittwochmorgen, darüber orientiert, dass der Verwaltungsrat entschieden hat, ihn per sofort freizustellen. Für den Rest dieser Saison schenkt der HCD den beiden bisherigen Assistenztrainern Waltteri Immonen und Glen Metropolit das Vertrauen, sie werden die Mannschaft als Co-Trainer führen. Zusätzlich wird Dino Wieser, der seit seinem Rücktritt als Aktiver als Assistenztrainer im Nachwuchs tätig ist, einen Stage bei der 1. Mannschaft absolvieren und dabei Immonen und Metropolit unterstützen.
Metropolit/Immonen übernehmen
Es hätte durchaus auch gute Gründe gegeben, mit Wohlwend zu verlängern. Sportlich hat er den HCD nach der Ära Arno Del Curto erstaunlich rasch stabilisiert und auch in dieser Saison stehen die Bündner nicht schlecht da, hinterlassen mehrheitlich den Eindruck eines gut funktionierenden Teams.
Aber es gab eben auch gute Gründe, sich zu trennen. So war auch immer wieder zu hören, dass Wohlwend sehr anstrengend sei. Und dass die Pferde immer wieder mal mit ihm durchgehen. Legendär ist sein Flaschenwurf in den letzten Playoffs. Emotionale Ausbrüche dieser Art soll es auch im internen Kreis regelmässig gegeben haben. Und darunter habe sein Standing im gesamten Verein und bei der Mannschaft gelitten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |