Unglaublich, aber wahr: Der Aufsteiger ist als Achter unmittelbar vor dem Meister klassiert. Auch den Direktvergleich konnte Kloten gegen Zug am Sonntag mit 4:2 für sich entscheiden.
Wenn man nach den Gründen für den Höhenflug der Flughafenstädter sucht, kommt man nicht an Trainer Jeff Tomlinson vorbei. Der Kanadier verfügt über das Gespür für den Spieler – und den Menschen. Wie schon nach dem Aufstieg mit den SCRJ Lakers muss er mit einem zu grossen Kader umgehen. Doch der 52-Jährige versteht es, für jeden Einzelnen die passende Rolle zu finden und ihre Wichtigkeit zu vermitteln. Er tut dies authentisch und transparent, transportiert sein System und seine Philosophie so, dass jeder Spieler daran glaubt. So hat sich eine positive Dynamik entwickelt.
Darum soll Tomlinson, den gesundheitliche Probleme zum Rückzug von der Bande zwingen, dem Klub auch über diese Saison hinaus in noch nicht definierter Form erhalten bleiben und ist in die Suche nach einem Nachfolger involviert.
Bärtschi hatte noch ein gutes Händchen …
Einen Anteil am Erfolg hat auch einer, der nicht mehr dabei ist: Ex-Sportchef Patrik Bärtschi, der das Team zusammengestellt und es geschafft hat, zu vernünftigen Preisen einige hochklassige Ausländer zu verpflichten.
Jonathan Ang (Ka), der letzte Saison ebenfalls noch in der Swiss League (bei Thurgau) spielte, ist auch in der höchsten Liga eine Attraktion und schoss bereits 17 Tore. Stürmer Arttu Ruotsalainen kommt immer besser in Schwung. Sein finnischer Landsmann Miro Aaltonen ist ein begnadeter Playmaker. Verteidiger Lucas Ekestahl-Jonsson (Sd) ist vor allem im Powerplay Gold wert. Und der kleine Goalie Juha Metsola (Fi) ist bereit, auf dem Kopf zu stehen, solange auch seine Vorderleute Gas geben.
Entscheidend für die Atmosphäre im Klub war aber, dass man sich zügig von Bärtschi trennte. Kurz vor NL-Start hatte man bekannt gegeben, dass er per Ende Saison gehen würde. Und spätestens nach einem TV-Interview von Bärtschi war klar, dass das Verhältnis zur Klubführung um Boss Mike Schälchli kaputt war. Vor Bärtschis Abgang Mitte Oktober hat der Aufsteiger 0,73 Punkte pro Spiel geholt, danach 1,75.
Schälchli hält eisern an der neuen Klub-Philosophie fest. Auch wenn man finanziell breit abgestützt ist, will man nicht mehr mit der grossen Kelle anrühren. So hat man auf die Verpflichtung von Tyler Moy oder Dominik Schlumpf verzichtet und lässt Jesper Peltonen nach Lugano ziehen. Man redet nicht nur davon, Jungen eine Chance zu geben, sondern tut es auch. Das beste Beispiel ist der Österreicher David Reinbacher (18), der die NHL-Scouts en masse nach Kloten lockt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |