Kann er für den EVZ zum Playoff-Helden werden?
Wild, wuchtig, Vozenilek

Playoff-Zeit ist Vozenilek-Zeit. Der wuchtige Stürmer im Dienste des EVZ reibt sich schon voller Vorfreude die Hände. Der Tscheche kann zum Zuger Helden werden – wenn er die Balance findet zwischen Austeilen und Einstecken.
Publiziert: 13.03.2025 um 15:02 Uhr
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Der HCD, hier Verteidiger Sven Jung (r.), bekommt es im Viertelfinal mit Zugs Raubein Daniel Vozenilek zu tun.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Welchen Daniel Vozenilek bekommen wir in den Playoffs zu sehen? Jenen, der Tore produziert und seine Mitspieler in Szene setzt? Oder den, der Energie verpulvert in Scharmützeln und dadurch den Fokus verliert? Zugs imposanter Stürmer vereint verschiedene Stärken. Er braucht die Emotionen, um im Spiel zu bleiben.

Weil er sie nicht immer kontrollieren kann, ist er in mehreren Gesprächen mit EVZ-Trainer Dan Tangnes während der Regular Season schon etwas gezügelt worden. Der Norweger betont aber, dass er einen Spieler wie Vozenilek lieber im eigenen Team habe denn als Gegner. Der Tscheche bringt das Element Härte ins Spiel. Aber die Definition davon kann laut Tangnes nicht bloss aufs Austeilen runtergebrochen werden.

Vozenilek klaut DiDomenico die Show
4:32
Ambri-Piotta – EV Zug 2:3 n.V.Vozenilek klaut DiDomenico die Show

Für den Trainer bedeutet Härte, «physische Stärke, den Gegner auf Abstand halten können von den gefährlichen Positionen und mental stark und präsent zu sein und sich von nichts ablenken zu lassen». Er fordert, dass seine Spieler die Kontrolle behalten über das Physische, Mentale und Emotionale. Daran arbeitet Vozenilek unentwegt.

«Solche Konflikte gehören dazu»

Dennoch ist der 29-Jährige ein Akteur, der dem Gegner unter die Haut fahren kann – und will. Im Gespräch übers Thema Härte kriegt er das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Vor Vorfreude, weil die Playoffs seine Zeit sind. Er wolle Wege finden, um den Gegner zu zermürben. «Gleichzeitig muss man smart vorgehen in diesen Situationen.» Dass sich im Viertelfinal gegen den HCD Emotionen und Fehden aufbauen würden, verstehe sich von selbst. Ebenso, dass er sich stets für seine Teamkollegen einsetzen werde, sollten sie drangsaliert werden.

«Solche Konflikte gehören dazu. In jeder Serie gibt es Typen, die man nicht mag, dann wird es zu einer Privatfehde auf dem Eis.» Zuletzt in Tschechien, so erzählt Vozenilek, habe man sich gezielt auf Scharmützel vorbereitet. «Wir hatten für jeden Gegner ein Buch. Einerseits mit Informationen zu System und Taktik. Und dann über jeden Spieler, darüber, was er überhaupt nicht mag.» Für die nötige Würze in den Trashtalks. Über zwei seiner HCD-Rivalen und Landsmänner weiss Vozenilek bereits genug: Der Vater von Filip Zadina ist einst sein Trainer gewesen, und Matej Stransky ist ein guter Freund. Die Tschechen werden sich in diesem Duell bestimmt im Auge behalten.

Vozenilek geht von einem Viertelfinal mit hoher Intensität aus. Was ihn dabei auch beschäftigt: die Marschrichtung der Schiedsrichter. In der Quali hat den 1,90-Meter-Brocken das Gefühl beschlichen, dass in seinem Fall manchmal mit unterschiedlichen Ellen gemessen wurde und er bereits als Problemmacher und Reizfigur abgestempelt ist. Deshalb muss er die Balance finden zwischen Austeilen und Einstecken. Denn Vozenilek hat alle Qualitäten, um für den EVZ zum Playoff-Helden zu werden.

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