«Schlechteste Serie meiner Karriere»
EVZ-Vozenilek trifft nach 22 Spielen wieder

Zuerst der Höhenflug, dann die Ladehemmung. Zugs Tscheche Daniel Vozenilek hat seine Pechsträhne abgeschüttelt. Sein Treffer in Davos war der erste nach 22 torlosen Partien. Am Vortag, seinem Geburtstag, hatte er noch mit Captain Kovar darüber geredet.
Publiziert: 13.02.2025 um 15:07 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2025 um 15:18 Uhr
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Der Tscheche Daniel Vozenilek hat bereits 15 Tore geschossen für den EVZ ...
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Daniel Vozenilek beendet Torflaute in Davos mit wichtigem Ausgleichstreffer
  • Der EVZ-Ausländer vereint verschiedene Stärken und braucht Emotionen für sein Spiel
  • Er war in der Heimat Tschechien, um den Kopf zu lüften
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Er ist erleichtert. Seine Durststrecke endet am Dienstag. Nach 22 Spielen ohne Tor steht Daniel Vozenilek in Davos 65 Sekunden vor Schluss goldrichtig, der Puck prallt von seinem Bein zum wichtigen 4:4-Ausgleich in den Kasten von HCD-Goalie Sandro Aeschlimann. Nicht der herrlichste Treffer, um die Pechsträhne abzuschütteln, «aber ich nehme ihn trotzdem», sagt der EVZ-Tscheche, dessen Team sich dann den Zusatzpunkt im Penaltyschiessen sichert. «Ich habe in meiner Karriere schon so viele Ablenkertore geschossen. Als Screen vor dem Tor zu stehen, entspricht genau meiner Rolle.»

Vozenileks Rolle. Der 29-Jährige vereint verschiedene Stärken. Zu Saisonbeginn macht sich der Weltmeister auf Rekordjagd, egalisiert die Klubbestmarke: Er schiesst in elf aufeinanderfolgenden Partien ein Tor und übertrumpft damit Bill McDougalls Rekord aus der Saison 1996/97 um zwei Spiele. «Das war die beste Serie meiner Karriere. Darauf folgte die schlechteste. So lange habe ich noch nie kein Tor geschossen.» Der hartgesottene Stürmer versucht, nicht ins Grübeln zu geraten. «Das Team hatte eine gute Phase, und ich musste nichts erzwingen.»

Zwischenzeitlich hat man dennoch den Eindruck, Vozenilek spiele nicht mehr sein Spiel. Eine Theorie könnte sein, dass beim 1,90 Meter grossen und 100 Kilo schweren Provokateur die Zügel angezogen worden sind. Sprich, dass er dazu aufgefordert worden ist, sich von der Strafbank fernzuhalten. Muss sich ein emotionaler Spielertyp wie Vozenilek im Zaum halten, kann das Auswirkungen darauf haben, wie er in ein Duell findet.

Er gesteht, dass ihm während seines Leistungstiefs etwas zu schaffen gemacht habe: «Es war frustrierend, dass nach Gerangel mit mehreren Spielern manchmal nur ich auf die Strafbank geschickt worden bin.» Auch mit den Schiedsrichtern habe er eine schlechte Serie gehabt, nimmt er es heute mit Humor. Bestätigt aber, dass er die Emotionen für sein Spiel brauche. Es sei ein schmaler Grat.

In Tschechien die Eltern besucht

In Davos kann Vozenilek befreiter aufspielen. Mit Nationaltrainer Radim Rulik ist schon länger abgemacht, dass der EVZ-Söldner nicht ins Februar-Camp einrückt. Er gönnt sich eine Mini-Auszeit vom Hockey, «um den Kopf zu lüften. Ich habe kein Spiel der Beijer Games angeschaut und auch keine News gelesen», erzählt er. Sondern fährt in seine Heimatstadt Pardubice und besucht für drei Tage seine Eltern.

Am Tag vor dem Spiel gegen den HCD hat Vozenilek seinen 29. Geburtstag, feiert ihn bei einem Essen mit EVZ-Captain und Landsmann Jan Kovar. «Da haben wir noch über meine Torflaute gesprochen.» Mit Galgenhumor. «Wir stellten fest, dass ich trotzdem immer noch am meisten Tore geschossen habe in unserem Team, und mussten irgendwie grinsen.» Ein Geschenk macht er sich am nächsten Tag gleich selbst.

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