Auf einen Blick
- Daniel Vozenilek brach Klub-Rekord von Bill McDougall
- Vozenilek erzielte in 10 Spielen in Folge Tore
- Den Liga-Rekord hält der Kanadier Lance Nethery
Alle Augen waren am Dienstagabend auf Chris DiDomenico gerichtet. Doch Zugs Tor-Monster Daniel Vozenilek (28) stahl dem neu verpflichteten Ambri-Stürmer die Show. Nicht nur, weil er in der Overtime mehr Druck auf dem Stock hatte als der Kanadier und so das 3:2 von Sven Senteler vorbereitete. Der Tscheche hatte davor das 2:2 geschossen und damit den Klub-Rekord des legendären Bill McDougall aus der Saison 1996/97 ausgelöscht.
Der charismatische, hitzköpfige und trinkfeste Kanadier, der den EVZ ein Jahr später zum ersten Meistertitel führte, hatte damals neun Spiele in Folge getroffen. Vozenileks Serie steht nun bei zehn Spielen. Nachdem er McDougalls Rekord in Langnau egalisiert hatte, sagte er zu MySports: «War es ein Rekord? Ich wusste von nichts. Ich bin froh, wenn ich dem Team dabei helfen kann, die Spiele zu gewinnen. Klar, jeder Rekord ist schön. Aber darauf fokussiere ich mich nicht. Es geht um die Siege des Teams.» Und auch damit klappt es ganz gut. Der EVZ hat viermal in Folge gewonnen.
So wild und wuchtig der «Wandschrank» mit den Gardemassen von 1,90 Meter und 97 Kilos auf dem Eis ist, so ruhig und bescheiden ist der Familienvater neben dem Rink. So mussten seine Teamkollegen in Ambri den euphorischen Part übernehmen. «Wahnsinn, er schreibt eine grossartige Geschichte», sagte Sturmpartner Lino Martschini der «Zuger Zeitung».
Nethery war so humorig wie treffsicher
Den Klub-Rekord hat er in der Tasche. Und auch der Liga-Rekord ist in Sichtweite. Jetzt jagt der tschechische Weltmeister von Prag HCD-Legende Lance Nethery (67). Der Kanadier war in der Saison 1985/86 in 14 Partien in Folge erfolgreich gewesen und schoss damals in 36 Spielen 46 Tore. In den beiden Jahren davor hatte er Davos zweimal zum Titel geführt.
Nethery zeichnete sich neben seiner Treffsicherheit auch durch Humor aus. Als die Zeitung «Sport» schrieb, dass die Fanghand von HCD-Goalie Richi Bucher (†56) so schnell wie das Licht sei, machte er die Probe aufs Exempel, wie die «Neue Luzerner Zeitung» einst schrieb. Er liess Bucher seine Fanghand immer wieder nach oben schnellen, während er gleichzeitig das Licht ein- und ausschaltete. Sein Urteil: «Deine Hand ist keineswegs so schnell wie das Licht.»
Am nächsten kamen Netherys Rekord zwei Jahre darauf Fribourgs Kanadier Jean-François Sauvé und 1990/91 Mario Brodmann, der ebenfalls für Gottéron stürmte. Beide trafen 12 Spiele in Serie.
Vier Spiele mit Torerfolg fehlen Vozenilek also noch, um Netherys Marke zu egalisieren. Die nächsten Gegner des EVZ: Netherys Ex-Klub Davos am Samstag und nach der Nati-Pause zweimal Bern und dazwischen Lausanne. Kann jemand das Tor-Monster Vozenilek stoppen? Lausanne war am 4. Oktober das letzte Team, das den Zuger Topskorer am Torerfolg hindern konnte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |