Auf einen Blick
- Daniel Vozenilek hat bereits acht Tore erzielt und begeistert die EVZ-Fans
- Der tschechische Weltmeister sorgt regelmässig für Zoff und Emotionen
- Trainer Dan Tangnes betont, dass er Vozenilek auf dem Eis braucht
Der Mann ist eine Wucht. Daniel Vozenilek (28) hat schon acht Tore geschossen. Und mehr noch: Der wilde Zug-Stürmer lässt keinen kalt. Er ist nach nur einem Monat in der Schweiz drauf und dran, Fribourgs Stürmer Chris DiDomenico als Reizfigur Nummer 1 der Liga zu verdrängen.
Schon am Freitag gegen Gottéron kocht das Blut des EVZ-Topskorers. Dreimal muss der Tscheche auf die Strafbank. Zweimal, weil er sich auf ein Techtelmechtel mit DiDomenico einlässt und einmal, als Goalie Reto Berra nachhilft und Christoph Bertschy auf ihn losgeht – weshalb Vozenilek auf der Strafbank so richtig schön Dampf ablässt. Nach dem 4:2-Sieg wird er von Zuger Fans gefeiert.
Während der Weltmeister von Prag in der Zentralschweiz schon zum Publikumsliebling avanciert, macht er sich bei den Gegnern keine Freunde.
Am Samstag bei der 4:5-Niederlage in Zürich sorgt er schon beim ersten Bully für ein wenig Zoff, als er Chris Baltisbergers Standfestigkeit prüft, sodass die Unparteiischen herbeieilen, bevor das Spiel beginnen kann.
«Wir brauchen ihn auf dem Eis»
Der Powerstürmer, bei dem die Haare wild aus dem Helm spriessen, erhitzt im Mitteldrittel die Gemüter. Erst fährt er Santtu Kinnunen von hinten ins Bein, dann dribbelt er nach dem Pfiff weiter, als ob ihn das Ganze nichts angehen würde, und gestikuliert und reklamiert, als er auf die Strafbank geschickt wird. Es soll eine Schwalbe des Finnen gewesen sein, findet er. So kassiert er gleich zwei Strafen auf einen Schlag. Dies nutzen die Zürcher zur erneuten Führung durch Grant.
Der 1,90 Meter grosse und 97 Kilos schwere Wandschrank aus Pardubice scheint die Emotionen zu brauchen, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Er hat Benzin im Blut. «Doch er muss es besser ausbalancieren. Niemand kann solche Strafen kassieren. Weder der Trainer noch ein Spieler», sagt Trainer Dan Tangnes. «Wir brauchen ihn auf dem Eis. Er spielt im Moment ein unglaubliches Eishockey, und je mehr wir ihn auf dem Eis haben, desto besser.»
Ein Spieler mit einem Charakter wie Vozenilek werde immer an die Grenze gehen, so der Norweger. «Manchmal wird er die Grenze überschreiten und manchmal wird er davon profitieren, und das wird ein grosser Gewinn für das Team sein. Darüber werden wir natürlich mit ihm reden.» Klar ist, wo der Mann mit dem verwegenen Aussehen und dem Schnurrbart auftaucht, ist immer etwas los. Und neben zehn Strafminuten bucht er am Freitag und Samstag auch zwei Tore, bereitet zwei Treffer vor und nimmt ZSC-Goalie Simon Hrubec bei zwei Powerplay-Goals die Sicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |