Trotz Regelanpassungen
Lizenz-Schweizer verschwinden nicht so schnell

Als man vor drei Jahren beschloss, die Ausländerzahl in der National League zu erhöhen, sollte es gleichzeitig den Lizenz-Schweizern an den Kragen gehen. Doch immer wieder tauchen neue auf.
Publiziert: 16.10.2024 um 15:47 Uhr
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Aktualisiert: 17.10.2024 um 08:51 Uhr
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Manix Landry gilt bei Ambri als Lizenz-Schweizer, …
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • Künftig keine Nepo-Babys wie Manix Landry mehr
  • Ab 2026/27 neue Regeln für Lizenz-Schweizer
  • Derzeit 118 Ausländer bei U20- und U17-Junioren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Es ist nicht einfach, die Übersicht zu behalten. Neben den bisher 94 regulären Ausländern beschäftigen die 14 Klubs der National League auch noch 30 Spieler, die zwar keinen Schweizer Pass haben, aber dennoch nicht das Ausländer-Kontingent belasten (siehe Box). Doch war nicht einmal geplant gewesen, dass diese Lizenz-Schweizer von der Bildfläche verschwinden? 

Ausländer mit Schweizer Lizenz
  • Ambri: 7. Olmo Albis (20) Tommaso De Luca (19), Diego Kostner (32, alle It), Floran Douay (29, Fr), William Hedlund (22, No/Sd), Manix Landry* (21, USA/Ka), Dominic Zwerger (28, Ö).
  • Lugano: 5. Cole Cormier* (22, Ka), Aleksi Peltonen* (26, Fi), Jesper Peltonen* (26, beide Fi), Giovanni Morini (29), Marco Zanetti (22, beide It).
  • Ajoie: 4. Kevin Bozon* (28), Thomas Thiry (27, beide Fr), Adam Rundqvist (34, Sd), Emils Veckaktins (20, Lett).
  • Kloten: 3. Harrison Schreiber (23, De/USA), Deniss Smirnovs (25, Lett), Bernd Wolf (27, Ö).
  • Lausanne: 2. Tim Bozon* (30, Fr), Ronalds Kenins (33, Lett).
  • SCL Tigers: 2. Jiri Felcman (19, Tsch), Oskars Lapinskis (22, Lett).
  • Bern: 1. Benjamin Baumgartner (24, Ö)
  • Biel: 1. Fabio Hofer (33, Ö).
  • Davos: 1. Calle Andersson* (30, Sd).
  • Fribourg: 1. Dominik Binias (22, Tsch).
  • SCRJ Lakers: 1. Ivars Punnenovs (30, Lett).
  • Servette: 1. Josh Jooris* (34, Ka).
  • ZSC Lions: 1. Vinzenz Rohrer (20, Ö).
  • Zug: 0.
  • * Erste Lizenz in der Schweiz, weil der Vater hier spielte.
  • Ambri: 7. Olmo Albis (20) Tommaso De Luca (19), Diego Kostner (32, alle It), Floran Douay (29, Fr), William Hedlund (22, No/Sd), Manix Landry* (21, USA/Ka), Dominic Zwerger (28, Ö).
  • Lugano: 5. Cole Cormier* (22, Ka), Aleksi Peltonen* (26, Fi), Jesper Peltonen* (26, beide Fi), Giovanni Morini (29), Marco Zanetti (22, beide It).
  • Ajoie: 4. Kevin Bozon* (28), Thomas Thiry (27, beide Fr), Adam Rundqvist (34, Sd), Emils Veckaktins (20, Lett).
  • Kloten: 3. Harrison Schreiber (23, De/USA), Deniss Smirnovs (25, Lett), Bernd Wolf (27, Ö).
  • Lausanne: 2. Tim Bozon* (30, Fr), Ronalds Kenins (33, Lett).
  • SCL Tigers: 2. Jiri Felcman (19, Tsch), Oskars Lapinskis (22, Lett).
  • Bern: 1. Benjamin Baumgartner (24, Ö)
  • Biel: 1. Fabio Hofer (33, Ö).
  • Davos: 1. Calle Andersson* (30, Sd).
  • Fribourg: 1. Dominik Binias (22, Tsch).
  • SCRJ Lakers: 1. Ivars Punnenovs (30, Lett).
  • Servette: 1. Josh Jooris* (34, Ka).
  • ZSC Lions: 1. Vinzenz Rohrer (20, Ö).
  • Zug: 0.
  • * Erste Lizenz in der Schweiz, weil der Vater hier spielte.

Dazu gehören auch jene Spieler, die einst ihre erste Lizenz in der Schweiz gelöst haben, weil ihr Vater hier als Profi tätig war, und dann Jahre lang nicht mehr gesehen wurden. Einer der Letzten dieser Kategorie dürfte Ambris Aufsteiger der Saison, Manix Landry (21) sein, der Sohn des ehemaligen Lausanne-, Basel- und Ambri-Stürmers und aktuellen Assistenzcoachs der Biancoblù, Eric Landry (49). Denn den «Nepo-Babys» wurde der Riegel geschoben: Wer nach der Saison 2010/11 bei uns die erste Spielerlizenz löste, fällt nicht mehr automatisch unter die Kategorie «wie Schweizer», wie sie im Reglement genannt wird.

Ebenfalls als Lizenz-Schweizer gelten jene Ausländer, die mindestens fünf Saisons als Junioren in der Schweiz spielten. So erreichten vor allem Letten, Österreicher, Italiener, Franzosen oder Tschechen, die früh ihr Eishockey-Glück in der Schweiz suchten, ebenfalls den Status «wie Schweizer». Jüngstes Beispiel: Langnau-Stürmer Jiri Felcman (19). Der Tscheche war vor fünf Jahren in die Schweiz gekommen, spielte im ersten Jahr bei Thurgau und Oberthurgau, wurde 2023 von den Chicago Blackhawks in der dritten Runde gedraftet und verbuchte in dieser Saison schon fünf Assists.

118 Ausländer spielen bei den U20- und U17-Elite-Junioren

Bei der Erhöhung der Ausländerzahl von vier auf sechs 2021 wurden Massnahmen gegen diesen Hockey-Ausbildungs-Tourismus eingeschränkt. Ab der Saison 2026/27 werden in der National League keine Spieler als Lizenz-Schweizer spielen können, die erst nach der Saison 2021/22 ihre erste Saison im Schweizer Nachwuchs gespielt haben. Schweizern gleichgestellt sind sie dann nur noch bis zur U23-Stufe – sofern sie sich nicht einbürgern lassen.

Jene Spieler, die bereits zur Sparte «wie Schweizer» gehören, wie Landry oder Felcman, müssen sich aber keine Sorgen machen. Sie behalten diesen Status dank der Bestandesgarantie für immer. So schnell verschwinden die Lizenz-Schweizer also nicht aus dem Schweizer Hockey, zumal bei den Junioren weiterhin solche produziert werden. Bei den U20-Elite hat es derzeit 65 Ausländer, wobei Servette-Stürmer Simas Ignatavicius (16, Lit/USA) das interessanteste Talent ist. Bei den Elite-U17 sind es 53.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
19
19
40
2
HC Davos
HC Davos
21
21
40
3
Lausanne HC
Lausanne HC
21
8
40
4
SC Bern
SC Bern
22
15
36
5
EHC Kloten
EHC Kloten
21
2
33
6
EV Zug
EV Zug
21
14
33
7
EHC Biel
EHC Biel
21
0
32
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
21
-4
31
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
21
-9
27
10
SCL Tigers
SCL Tigers
19
-3
25
11
HC Lugano
HC Lugano
19
-13
25
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
19
-12
24
13
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
17
-3
22
14
HC Ajoie
HC Ajoie
20
-35
15
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