Auf einen Blick
- Geo Mantegazza, Architekt des «Grande Lugano», mit 95 Jahren verstorben
- Mantegazza führte Professionalismus im Schweizer Hockey ein
- Unter Trainer Slettvoll gewann Lugano vier Meistertitel
Am Donnerstag ist Geo Mantegazza, der Architekt des «Grande Lugano» im Alter von 95 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben.
Die Liebe zum HC Lugano wurde mit den statischen Berechnungen für den Bau der legendären Resega in den 70er Jahren entflammt, die er als Ingenieur vorgenommen hatte. 1978 wurde er Präsident des Klubs, der damals noch in der Nationalliga B spielte. Unter der Führung des grosszügigen Immobilienmoguls stiegen die «Bianconeri» drei Jahre später auf.
Mantegazza revolutionierte das Schweizer Hockey. Er führte den Professionalismus ein. Jörg Eberle war der erste Schweizer Hockey-Vollprofi. Für ihn soll Mantegazza nach Altenrhein SG gejettet sein und die Transfersumme an Herisau in einem Koffer mitgebracht haben.
Mit der Verpflichtung von Trainer John Slettvoll, einem Lehrer für schwer erziehbare Kinder, der bei Skelleftea an der Bande stand, setzte Mantegazza 1983 einen Meilenstein. Im Privatjet flog er in den Norden, um den Schweden zum Wechsel ins Tessin zu überzeugen. Den Tipp hatte er vom damaligen Schweizer Nati-Coach Bengt Ohlson bekommen.
Am nächsten Samstag, dem 12. Oktober, hätte der HC Lugano die ZSC Lions zum Spitzenkampf empfangen. Daraus wird nun vorerst nichts: Das Spiel wird auf ein noch unbestimmtes Datum verschoben.
«Aus Respekt und Dankbarkeit für das, was die Figur des in der Nacht verstorbenen Präsidenten Geo Mantegazza für den HCL und für das Schweizer Eishockey geleistet hat», schreibt der HC Lugano auf seiner Website. Die Liga und der ZSC hätten einem Antrag von Lugano zur Spielverschiebung zugestimmt.
Am nächsten Samstag, dem 12. Oktober, hätte der HC Lugano die ZSC Lions zum Spitzenkampf empfangen. Daraus wird nun vorerst nichts: Das Spiel wird auf ein noch unbestimmtes Datum verschoben.
«Aus Respekt und Dankbarkeit für das, was die Figur des in der Nacht verstorbenen Präsidenten Geo Mantegazza für den HCL und für das Schweizer Eishockey geleistet hat», schreibt der HC Lugano auf seiner Website. Die Liga und der ZSC hätten einem Antrag von Lugano zur Spielverschiebung zugestimmt.
«Wir wollten keine Freundschaft, sondern Erfolg»
Unter «Magier» Slettvoll entstand das «Grande Lugano»: Meister 1986, 87, 88 und 90. Ohne Mantegazza, der meist seinen grünen Glücks-Pullover trug und 1991 als der «Presidentissimo» abtrat, und ohne Slettvoll folgten 1999, 2003 und 2006 drei weitere Titel. Seither rennen die Tessiner vergeblich dem Erfolg hinterher. Auch wenn seit 2011 Geos Tochter Vicky Mantegazza (58) das Präsidium übernommen hat.
«Geo hat unser Leben bereichert. Abgesehen von meinen Eltern war Geo jener Mensch, der in meinem Leben am wichtigsten war», sagt Slettvoll zu Blick.
«Er gab mir die Möglichkeit, meine Hockey-Ideen zu verwirklichen und meine Philosophie zu entwickeln. Es war ein kreativer Prozess in einem neuen Land und einer neuen Kultur», so der 79-Jährige. In den ersten neun Jahren sei er per Sie mit seinem Boss verkehrt. «Wir wollten keine Freundschaft erschaffen, sondern Erfolg.»
«Sein Charisma wird mir immer in Erinnerung bleiben»
Ex-Verteidiger Sandro Bertaggia (60) erinnert sich: «Sein Charisma wird mir immer in Erinnerung bleiben. Wenn es der Mannschaft mal nicht gut gelaufen ist und er in der Garderobe auftauchte, senkten sich sofort alle Köpfe. Wir wussten, jetzt müssen wir eine Reaktion zeigen. Er war kein Mann der lauten Töne, aber wenn er etwas gesagt hat, wussten wir, dass es jetzt Zeit ist. Ohne Geo und die Familie Mantegazza gäbe es das Hockey in dieser Form in Lugano nicht.»
Auch der HC Lugano ehrt seinen Ex-Präsidenten. «Danke Geo, einen wie dich wird es nie mehr geben», schreiben die Bianconeri. «Der Stern von Geo Mantegazza wird für immer das Firmament des Hockey Club Lugano erhellen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |