Yannick Rathgeb (28, Fribourg)
Der Star-Transfer findet sich nach bislang bescheidenen Leistungen plötzlich auf der Tribüne wieder. Das sorgt für Aufsehen. Einerseits ist das peinlich für Rathgeb und dessen Selbstverständnis. Andererseits auch für das kriselnde Fribourg, das ihn mit einem gut dotierten Fünfjahresvertrag vergoldet hat. Nun Radau zu schlagen, wäre in Anbetracht dessen für den Verteidiger wohl der falsche Lösungsansatz. Augen zu und durch ist da die bessere Taktik – und wenn Rathgeb die Augen lang genug geschlossen hält, ist Übergangstrainer Patrick Emond vielleicht schon weg.
Jakob Lilja (31, Ambri)
7 Spiele, 0 Tore, 0 Assists. Das ist die Alptraum-Startbilanz des schwedischen Stürmers. Dieser ist zwar von seinem Profil her kein Kandidat für die Topskorer-Krone, aber war letzte Saison immerhin für 28 Skorerpunkte (10 Tore, 18 Assists) gut. Womöglich macht ihm die interne Konkurrenzsituation mit acht Ausländern für sechs Plätze zu schaffen und sorgt für eine Verkrampfung. Da sich Lilja nicht über Zauberkunststücke, sondern über seine Arbeitsethik definiert, gibt es für ihn nur ein Mittel: die Ärmel hochkrempeln und weiterarbeiten.
Aleksi Heponiemi (25, Biel)
Zwei magere Assists stehen auf dem Konto des finnischen Stürmers. Gemessen an seinem Potenzial ist das ein Witz. Biel wäre in seiner misslichen Tabellenlage dringend darauf angewiesen, dass der offensive Output nicht immer nur von Rajala und Andersson kommt, sondern auch von ihm. Heponiemi muss nun dringend die Schuhe binden und Gas geben, denn demnächst wird Jere Sallinen von seiner Verletzungspause zurückerwartet. Und dann droht Heponiemi ein dauerhafter Aufenthalt auf der Tribüne.
Chris DiDomenico (35, Fribourg)
Wo Chris DiDomenico draufsteht, sollte auch Chris DiDomenico drin sein. Punktemässig kann man dem Kanadier nicht mal einen grossen Vorwurf machen, intern ist er der drittbeste Skorer (1 Tor/4 Assists) hinter den Schweden Jacob De la Rose (3/2) und Marcus Sörensen (5/3). Aber es rumpelt nicht, «DiDo» hat seine Betriebstemperatur noch nicht erreicht. Und bekanntlich braucht er diese Emotionen, um sein Hockey spielen zu können. Offenbar gehen die Krise und der Stilwechsel auch am sonst hartgesottenen Stürmer nicht spurlos vorbei. Oder ist es der Anfang vom Ende bei Fribourg? Ende Saison läuft sein Vertrag aus.
Enzo Corvi (31, Davos)
Der Nati-Stürmer ist aufgrund seiner Brillanz für gewöhnlich einer der wenigen Spieler der Liga, für die es sich allein schon lohnt, ein Ticket zu kaufen. Doch aktuell werden diese Käufer enttäuscht, der immer wieder mit Rückenproblemen kämpfende Churer kann in dieser für den HCD bislang komplizierten Saison viel zu selten für kreative Glanzlichter sorgen. Um Kreativität ausleben zu können, braucht man Selbstvertrauen und dieses scheint Corvi nach der letzten Leidenszeit derzeit zu fehlen. Wieder auf die Sprünge helfen ihm neben einem gesunden Rücken primär Erfolgserlebnisse.
Thierry Bader (27, Bern)
Letzte Saison hat der Stürmer erstmals die 10-Tore-Marke und ein WM-Aufgebot geschafft, auch wenn er beim Silber-Coup nicht zum Einsatz gekommen ist. In diesem Herbst kann Bader bislang nicht daran anknüpfen, gerade mal ein Assist steht auf seinem Konto. Dabei wäre sein Potenzial gross. Leidet er, weil er oft in den Linien hin und her geschoben wird und für die erste Geige nicht infrage kommt? Oder macht er sich zu viel Druck, weil sein Vertrag im Frühling ausläuft und er vor einer wichtigen Entscheidung steht? Klarheit über die Zukunft könnte helfen, den Knopf zu lösen.
Oula Palve (32, Ajoie)
Letzte Saison wurde er mit sagenhaften 20 Toren und 44 Assists in 60 Spielen Topskorer in seiner Heimat Finnland – bei Ajoie kann der Stürmer bislang (1 Tor, 3 Assists) nur selten Akzente setzen. Und sorgt mit -8 auch noch für die schlechteste Plus-Minus-Bilanz in der Liga. Palve, der einen Grossteil der Vorbereitung verletzt verpasst hat, steht für das bislang gescheiterte Projekt der Jurassier mit drei neuen finnischen Offensiv-Künstlern (Palve, Nättinen, Turkulainen) anstelle von Stabilität. Viel mehr als hoffen, dass sie sich Woche für Woche in unserer Liga besser zurechtfindet, kann Ajoie nicht. Denn mitten in der Saison die Mannschaft umzukrempeln, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Jonathan Ang (26, Ambri)
Taugt er auch für die National League? Diese Frage stellte sich so mancher Sportchef, nachdem Jonathan Ang eineinhalb Jahre bei Swissligist Thurgau rockte und in 77 Spielen für den Klub total 91 Skorerpunkte (38 Tore) buchte. Kloten wagte in der Saison nach dem Wiederaufstieg das Experiment und der Kanadier dankte das Vertrauen mit 55 Punkten (21 Tore) in 50 Spielen zurück. Und seither? Der Totalabsturz. Letzte Saison war Ang nur noch ein Schatten seiner selbst, missglückte Vertragsverhandlungen machten ihm zu schaffen. Er kam in Ambri unter, doch die Luftveränderung verhalf ihm noch nicht zu alter Stärke zurück. Er muss seinen mentalen Knopf lösen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 27 | 32 | 58 | |
2 | HC Davos | 31 | 26 | 57 | |
3 | Lausanne HC | 30 | 9 | 56 | |
4 | EHC Kloten | 31 | 0 | 53 | |
5 | SC Bern | 30 | 17 | 52 | |
6 | EV Zug | 29 | 16 | 46 | |
7 | SCL Tigers | 29 | 3 | 41 | |
8 | EHC Biel | 29 | 1 | 40 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 30 | -8 | 39 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 30 | -19 | 39 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 31 | -15 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 27 | 0 | 36 | |
13 | HC Lugano | 29 | -22 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 29 | -40 | 26 |