Auf einen Blick
Andres Ambühl. Ein Name, der im Eishockey für vieles steht. Titelgewinne, Beständigkeit, den HCD, Unerschütterlichkeit, Captain, Leaderfigur, Vorbild – und in den letzten Jahren vor allem für Rekorde.
Am Donnerstag gegen Bern (ab 19.45 Uhr live auf Blick) erreicht der Davoser mit seinem 1270. NL-Spiel einen nächsten Meilenstein: Er überholt Beat Gerber (42, ex SCB), der offiziell 1269 Einsätze in der National League geleistet hat. Ambühl schreibt Geschichte, einmal mehr.
Seger, Eberle, Kissling – er stellt sie alle in den Schatten
Man kommt in den letzten Jahren nicht darum herum, mit Ambühl über seine Bestmarken zu reden. In einer Regelmässigkeit hat er Rekorde gebrochen. Ob das etwas Besonderes für ihn sei? Die Frage hat der 41-Jährige bestimmt hundertmal gehört. Wer Ambühl kennt, kennt auch seine Antwort: «Hübsch.» Es ist «sein» Wort. In jedem Gespräch. Ein typischer Ausdruck aus dem Sertig, einem Seitental des Landwassertals bei Davos. Von dort stammt der Spieler, der die Hockey-Schweiz und -Welt verblüfft und beeindruckt.
Zuerst zu den Rekorden. Im Mai 2022 entthront Ambühl Landsmann Mathias Seger (46), als er in Finnland seine 17. WM spielt. Die fünfte Partie des Turniers, ein Duell gegen Kanada, ist zudem sein 120. WM-Spiel, damit erreicht er die nächste Bestmarke. Er bricht den WM-Spiele-Rekord des Deutschen Udo Kissling (69), der 31 Jahre gehalten hat. «Der König der Weltmeisterschaften», betitelt ihn die IIHF, der Weltverband es Eishockeys damals.
Am Donnerstag wird der unverwüstliche Andres Ambühl (41) mit 1270 Spielen zum neuen alleinigen Rekordspieler der National League. Mehr als Grund genug, der HCD-Legende einen Dokumentarfilm zu widmen. Das neuste Werk von Sven Schoch, im Rahmen der Dok-Serie «Inside Plus» von MySports in Zusammenarbeit mit Blick, trägt den Namen «Der ewige Ambühl» und ist in der Erstausstrahlung am Donnerstagabend im Anschluss an den Kracher Davos – Bern um 22.15 Uhr auf MySports zu sehen. Bei Blick ist der Film über einen der Grössten in der Geschichte des Schweizer Eishockeys ab Freitag um 12 Uhr abrufbar.
«Jedes zusätzliche Jahr ab 35 ist eine Zugabe, und ich habe das Glück, dass ich einige Zugaben erhalten habe», sagt Ambühl zu seinem bevorstehenden Rekord. Der Vertrag der Ikone läuft Ende Saison aus, und der Davoser spricht auch über seine unmittelbare Zukunft. Zu Wort kommt im Dok-Film jedoch nicht nur «Büeli», wie Ambühl von allen genannt wird, sondern auch seine langjährigen Weggefährten Dino Wieser und Magnus Nygren. Marcel Allemann
Am Donnerstag wird der unverwüstliche Andres Ambühl (41) mit 1270 Spielen zum neuen alleinigen Rekordspieler der National League. Mehr als Grund genug, der HCD-Legende einen Dokumentarfilm zu widmen. Das neuste Werk von Sven Schoch, im Rahmen der Dok-Serie «Inside Plus» von MySports in Zusammenarbeit mit Blick, trägt den Namen «Der ewige Ambühl» und ist in der Erstausstrahlung am Donnerstagabend im Anschluss an den Kracher Davos – Bern um 22.15 Uhr auf MySports zu sehen. Bei Blick ist der Film über einen der Grössten in der Geschichte des Schweizer Eishockeys ab Freitag um 12 Uhr abrufbar.
«Jedes zusätzliche Jahr ab 35 ist eine Zugabe, und ich habe das Glück, dass ich einige Zugaben erhalten habe», sagt Ambühl zu seinem bevorstehenden Rekord. Der Vertrag der Ikone läuft Ende Saison aus, und der Davoser spricht auch über seine unmittelbare Zukunft. Zu Wort kommt im Dok-Film jedoch nicht nur «Büeli», wie Ambühl von allen genannt wird, sondern auch seine langjährigen Weggefährten Dino Wieser und Magnus Nygren. Marcel Allemann
Ein Jahr später purzeln weitere Rekorde. Der Davoser überflügelt erneut Seger, diesmal mit der Anzahl Länderspiele für die Schweizer Nati. Seger ist bei 305 stehengeblieben. Am WM-Vorbereitungsturnier läuft Ambühl zum 306. Mal mit dem Schweizer Dress auf. Mittlerweile ist er übrigens bei 336 Spielen angelangt. An der WM 2023 in Riga (Let) krallt sich der Stürmer die nächste Bestmarke. Er überholt Nati-Skorerkönig Jörg Eberle (62), der in seiner Karriere 142 Skorerpunkte gescheffelt hat.
Mit dem 3:1 gegen Kanada zieht Ambühl mit ihm gleich. Im nächsten Spiel gegen die Tschechen gelingt dem Routinier ein Doppelpack, und schon steht er in einem weiteren Ranking zuoberst. «Rekorde sind zum Brechen da. Wenn ich mir hätte wünschen können, wer ihn bricht, hätte es kein Besserer als Büeli sein können», sagt Eberle, dessen Bestmarke 28 Jahre Bestand gehabt hat, da zu Blick. Für Ambühl sind es einfach Zahlen. Ein Sieg ist stets wichtiger, die Mannschaft sowieso. Für ihn ist keiner grösser als das Team – er selbst schon gar nicht.
Einen Nati-Rücktritt wirds von Ambühl nie geben
In der Zwischenzeit ist Ambühl bei 19 WM-Teilnahmen angelangt. Feiert er im nächsten Mai gar sein 20. Jubiläum? Eine Nati ohne die Leaderfigur ist ohnehin kaum vorstellbar – aber irgendwann Realität. Vor dem Silber-Turnier in Prag sagt Nati-Sportdirektor Lars Weibel: «Einen Rücktritt wird man von ihm nie zu hören bekommen. Das ist lobenswert.» Ambühl würde bei einem Aufgebot nie Nein sagen, wie er selbst bestätigt. «Andres hat das Feuer der Liebe fürs Eishockey noch nie verloren», so Nati-Trainer Patrick Fischer.
Die Leidenschaft ist ungebrochen, sie ist sein Antrieb. Im letzten Jahrzehnt hat man von Ambühl immer mal wieder Altersangaben gehört, wie lange er gerne spielen möchte. Zum Beispiel bis Mitte oder Ende Dreissig. Und dann: So lange wie möglich. Seit einem Monat ist der Davoser 41 Jahre alt. Doch er läuft und läuft und läuft. Den Spitznamen «Duracell-Hase» hat er schon früh gefasst. Wie macht er das bloss?
Das fragen sich Aussenstehende, aber auch Teamkollegen. So sagt Enzo Corvi (31) einst gegenüber der «NZZ»: «Er isst Gummibärchen und fliegt auf dem Eis trotzdem allen um die Ohren.» Massgeschneiderte Profisportler-Ernährung? Nein, bei Ambühl kommt auf den Tisch, worauf er gerade Lust hat. Der passionierte Jäger liebt Käse und Wurst. Das Sommertraining mag er nicht. Einlaufen vor und Auslaufen nach den Spielen ist ebenfalls nicht sein Ding. «Ich war noch nie derjenige, der lange ein- oder ausläuft. Wenn das Spiel vorbei ist, will ich mich ausziehen, duschen und heimgehen.» Zu Frau Leslie und den beiden Töchtern.
Mama Ambühl lüftet das Fitness-Geheimnis
Ambühls Mutter Annamargreth bringt etwas Licht ins Dunkel, als sie 2019 vor seinem 1000. NL-Spiel auf MySports nach dem Fitness-Geheimnis ihres Sohnes gefragt wird: «Als kleiner Bub musste er auf der Alp die Kühe hüten. Er ist hochgelaufen und auch wieder heim.» Zudem sei er aus dem Sertig meistens mit dem Fahrrad in die Schule oder ins Training. Und mit seinen drei jüngeren Schwestern hilft er in der Schulzeit regelmässig auf dem elterlichen Bauernhof. Die Familie bewirtschaftet 23 Hektaren Nutzfläche. Dass Andres praktisch immer gesund geblieben ist, findet sie «hübsch». Da ist es wieder, das «ambühl’sche» Wort.
Ambühls Fitness ist die eine Faszination. Das wirklich Beeindruckende ist seine Bodenständigkeit und Bescheidenheit. Woher diese stammen, soll Vater Andres Ambühl im selben Interview erklären und bringt es auf den Punkt. «Wir Bauern sind halt bodenständig.» Bergbauer Ambühl Senior ist in den 80er Jahren zweifacher «Eidgenosse», holt 1980 am Eidgenössischen Schwingfest in St. Gallen den begehrten Eichenlaubkranz wie auch drei Jahre später in Langenthal.
Am Donnerstag wird der unverwüstliche Andres Ambühl (41) mit 1270 Spielen zum neuen alleinigen Rekordspieler der National League. Mehr als Grund genug, der HCD-Legende einen Dokumentarfilm zu widmen. Das neuste Werk von Sven Schoch, im Rahmen der Dok-Serie «Inside Plus» von MySports in Zusammenarbeit mit Blick, trägt den Namen «Der ewige Ambühl» und ist in der Erstausstrahlung am Donnerstagabend im Anschluss an den Kracher Davos – Bern um 22.15 Uhr auf MySports zu sehen. Bei Blick ist der Film über einen der Grössten in der Geschichte des Schweizer Eishockeys ab Freitag um 12 Uhr abrufbar.
«Jedes zusätzliche Jahr ab 35 ist eine Zugabe, und ich habe das Glück, dass ich einige Zugaben erhalten habe», sagt Ambühl zu seinem bevorstehenden Rekord. Der Vertrag der Ikone läuft Ende Saison aus, und der Davoser spricht auch über seine unmittelbare Zukunft. Zu Wort kommt im Dok-Film jedoch nicht nur «Büeli», wie Ambühl von allen genannt wird, sondern auch seine langjährigen Weggefährten Dino Wieser und Magnus Nygren. Marcel Allemann
Am Donnerstag wird der unverwüstliche Andres Ambühl (41) mit 1270 Spielen zum neuen alleinigen Rekordspieler der National League. Mehr als Grund genug, der HCD-Legende einen Dokumentarfilm zu widmen. Das neuste Werk von Sven Schoch, im Rahmen der Dok-Serie «Inside Plus» von MySports in Zusammenarbeit mit Blick, trägt den Namen «Der ewige Ambühl» und ist in der Erstausstrahlung am Donnerstagabend im Anschluss an den Kracher Davos – Bern um 22.15 Uhr auf MySports zu sehen. Bei Blick ist der Film über einen der Grössten in der Geschichte des Schweizer Eishockeys ab Freitag um 12 Uhr abrufbar.
«Jedes zusätzliche Jahr ab 35 ist eine Zugabe, und ich habe das Glück, dass ich einige Zugaben erhalten habe», sagt Ambühl zu seinem bevorstehenden Rekord. Der Vertrag der Ikone läuft Ende Saison aus, und der Davoser spricht auch über seine unmittelbare Zukunft. Zu Wort kommt im Dok-Film jedoch nicht nur «Büeli», wie Ambühl von allen genannt wird, sondern auch seine langjährigen Weggefährten Dino Wieser und Magnus Nygren. Marcel Allemann
Bodenständig und bescheiden. Ein Brimborium um sich selbst mag Ambühl nicht. Die Fragen nach seinen Rekorden beantwortet er dennoch immer geduldig. Je nach Thematik schwingt auch mal eine Portion Schalk mit, aber er ist immer offen und ehrlich. Ohnehin hat man das Gefühl, dass ihn nichts aus der Reserve locken kann. Der HCD-Captain wird als guter Zuhörer beschrieben, als einer, der sich um seine Teamkollegen und Mitmenschen kümmert. Die Garderobe ist sein «Happy Place», wie er 2022 in einem Blick-Interview sagt. Und seit über zwei Jahrzehnten sein zweites Wohnzimmer. «Superreden» schwinge er aber keine. Er ist der Mann der leisen Töne.
Als Ambühl, der bei den Swiss Hockey Awards bereits acht Mal als populärster Spieler ausgezeichnet worden ist, vor zwei Jahren von der IIHF gefragt wird, wie er eines Tages in Erinnerung behalten werden möchte, antwortet er: «Als Vorbild. Als einer, auf den man sich verlassen kann. Und als guten Teamkollegen.» Diesen Wunsch wird man ihm erfüllen. Eines Tages.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |