Auf einen Blick
Ambri schweigt für Geo
Die Schweigeminute zu Ehren des am Donnerstag im Alter von 95 Jahren verstorbenen Lugano-Maestros Geo Mantegazza am Freitag in Ambri ging unter die Haut. Und weckte Erinnerungen an die 80er-Jahre, damals wurde in den Garderoben der Schweiz voller Bewunderung und Neugier über die Professionalisierung des nationalen Eishockeys in Lugano gesprochen. Jörg Eberle (62), der beste Schweizer Spieler damals, würde in Lugano 120'000 Franken verdienen, hiess es. Der Nachwuchs war begeistert: Plötzlich war Eishockey auch bei uns nicht mehr nur Freizeitvergnügen, sondern ein möglicher Berufswunsch. Geo liess uns träumen.
Ehrenrunde
Am Donnerstag war es in Davos so weit: Andres Ambühl knackt einen weiteren Rekord, diesmal auf nationaler Ebene: Mit 1270 Spielen in der obersten Spielklasse löst der 41-Jährige den bisherigen Rekordmann Beat Gerber (42) ab. Auf die Frage, ob es das nun gewesen sei mit den Rekorden, antwortete Büeli dialektschwer: «I teicha scho». Der Sertiger blendet dabei allerdings die Tatsache aus, dass jedes weitere Spiel eine Rekordmarke ist. Spätestens bei Nummer 1300 dürfte Ambühl erneut eine Ehrung über sich ergehen lassen müssen.
Achterbahn mit Happy End
Am Dienstag überfährt Fribourg den Deutschen Meister Eisbären Berlin in der Champions League mit 9:3, nur um ein paar Tage später in Lausanne mit der gleichen Differenz (aber ohne eigene Tore) zerlegt zu werden. Am Samstag das Gleiche in grün – nur verdichtet auf eine einzige Partie gegen Ambri: 3:0, 3:3, 4:3. Ist das schon das Licht am Ende des Tunnels? Oder einfach nur ein weiterer Ausschlag einer Amplitudenmannschaft? Die Achterbahnfahrt mit Übergangstrainer Patrick Emond geht weiter.
Spazierverbot im Südtessin
Lugano-Goalie Joren van Pottelberghe (27) erleidet beim Spazierengehen in der Freizeit Brüche am rechten Fuss und muss drei Monate pausieren, als Torhüter ist man in Lugano offenbar nirgendwo sicher: Kurz zuvor hatte sich Niklas Schlegel (30) bei der Ausübung seines Berufs eine Muskelverletzung zugezogen. Zur Absicherung wurde der Slowake Adam Huska (27) verpflichtet, der zuletzt (2023/2024) bei Nischni Nowgorod in der KHL gespielt hatte. Spaziergänge und andere Freizeitaktivitäten sind ihm laut Gerüchten untersagt.
Gold in der Urteilsbegründung
In der Regel sind die Urteile der Einzelrichter als Lektüre kaum spannender als eine Steuererklärung, zwischendurch findet sich darin allerdings pures Gold. Wie am Mittwoch, als in der Urteilsbegründung der Liga-Justiz zum Fall Veckaktins (Ajoie) gegen Weibel (Kloten) plötzlich Andres Ambühl auftauchte. Ein Durcheinander, das Fragen aufwirft. Wie sowas passieren kann? Kopieren und Einfügen. Und der Einzelrichter hatte offenbar auch keine Lust, sein eigenes Urteil durchzulesen.
Back-to-Back-Hexer
Lausanne-Goalie Kevin Pasche (21) bleibt am Freitag (6:0 gegen Fribourg) und Samstag (1:0) in Langnau jeweils ohne Gegentor. Pasche ist der zweite Torhüter, dem dieses Kunststück in dieser Saison gelingt: Zuvor konnte schon Adam Reideborn (32, SCB) back-to-back-Shutouts feiern (Ambri, Ajoie).
Hier wird gemauert
Die Abwehrbollwerke der Liga? Die SCL Tigers führen die Liga mit einem Gegentorschnitt von exakt 2.0 vor den ZSC Lions (2.20) und Lausanne (2.27) an. Bei numerischem Gleichstand (ohne Tore in Über- und Unterzahl) ist Jussi Tapolas SC Bern der Branchenleader: 1.36 Gegentore pro Spiel, knapp vor den SCL Tigers (1.50).
Bang for your buck – Spektakelmacher
Wenn Filip Zadina (24, HCD), Marco Lehmann (25, SCB) oder der Däne Nicklas Jensen (31, Lakers) auf dem Eis stehen, liegen jederzeit Tore für die Endlosschlaufe der Highlights drin: Dribblings mit Karacho und Abschlüsse mit Nachdruck. Bollwerk-Aficionados können den SCB-Kühlschrank Patrik Nemeth (32) genau unter die Lupe nehmen, weil der regelmässig die Schwarten krachen lässt.