Darum gehts
- Brendan Lemieux kann für den HCD der X-Faktor sein für die Playoffs
- Der US-Stürmer sieht sich als Leader für Härte im Team
- In sieben NHL-Saisons sammelte er 566 Strafminuten
Brendan Lemieux (28) macht keinen Hehl daraus, dass die Playoffs sein Ding sind. «Die einen fallen in der Regular Season auf, andere in den Playoffs. Bei mir hatten schon immer die Playoffs Priorität.» Denn die Spielweise des US-Stürmers ist wuchtig. Er mag es, hartnäckig dem Gegner auf die Nerven zu gehen und ihm auf die Pelle zu rücken. So, dass man sich lieber zweimal umschaut, wenn man im Puckbesitz ist.
Als der HCD den 28-Jährigen Anfang Dezember verpflichtete, kam der berechtigte Verdacht auf, dass man sich für die Playoffs mit einem Raubein wappnet. Zur Erinnerung: Im letzten Viertelfinal wurden die Davoser von Lausanne in Sachen Härte abgefertigt. Im vierten Spiel der Serie (3:4) eskalierte es, mit Tim Bozon (30), Cody Almond (35) und Jiri Sekac (32) fassten drei Westschweizer Spieldauer-Disziplinarstrafen. Bozon dafür, dass er noch weiter auf den auf dem Eis liegenden Kristian Näkyvä (34) eindrosch.
Mit Lemieux hat der HCD nun einen Akteur in der Hinterhand, der entsprechende Antworten parat hätte, sollte ein Gegner eine härtere Gangart anschlagen wollen, wie auch Trainer Josh Holden (47) bestätigt. Er wird ihn aber nicht bewusst von der Leine lassen, nur um Jagd auf einen Gegner zu machen: «Mir sind die stillen Krieger lieber.»
566 Strafminuten in sieben NHL-Saisons
Brendan Lemieux, der Sohn des vierfachen Stanley-Cup-Siegers und Ex-EVZ-Spielers Claude Lemieux (59), sorgte in der NHL mit seinem Rumpel-Hockey regelmässig für Action. In sieben Saisons sammelten sich auf seinem Konto 566 Strafminuten an, 52 Fights verbucht er in der NHL und AHL für sich. Seinen Ruf hat er sich hart erarbeitet.
Mit einer gewissen Härte in die Duelle gehen, das müsse man aber als ganzes Team, betont der Zweitrunden-Draft (2014 von Buffalo). «Es gibt einfach Spieler, die diesbezüglich als Leader vorangehen», so Lemieux. Er sei so einer und glücklich darüber. «Das ist mein Element. So kann man den Teamkollegen ein Gefühl der Stärke verleihen und ihnen gleichzeitig mehr Platz auf dem Eis verschaffen.» Das liebt der 100-Kilo-Brocken, der seit seiner Ankunft in Davos allerdings etwas an Gewicht verloren hat – zugunsten seiner Schnelligkeit.
«Konnte Stärken noch nicht zeigen»
Dass der siebte und oft überzählig gewesene Ausländer vor dem Viertelfinal gegen Zug ein gefragter Interviewpartner ist, erstaunt den Klub. Natürlich stellt sich die Frage, ob Lemieux sogleich zu den sechs Stammsöldnern zählen soll oder die Jokerrolle fasst. Er selbst sieht bei sich auch noch weitere Stärken. «Die konnte ich bisher noch nicht so zeigen. Mit vier, fünf Toren auf dem Konto würde ich mich da anders fühlen», so der in der National League noch torlose Stürmer. Dass er jedoch primär diese eine Härte-Nische bedient, damit kann er leben.
Apropos Gefühle: Vor zwei Wochen sind Lemieux und seine Freundin Brooke Eltern von Söhnchen Luc Robert geworden, mit perfektem Timing vor der zweiwöchigen Matchpause vor dem Playoff-Start.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |