Schrecksekunde in der Schlussphase des Spiels zwischen Bern und Zug am 9. Dezember: Vor dem SCB-Tor kommt es zur Kollision zwischen Verteidiger Marco Maurer und Brian O’Neill. Der EVZ-Spieler prallt in gebückter Haltung in den Gegner. Danach verlässt er das Eis selbstständig Richtung Garderobe.
Neun Wochen später hat der US-Stürmer den Unfall so verarbeitet, dass er erstmals darüber sprechen kann. Und er erinnert sich genau: «Unmittelbar nach dem Zusammenprall habe ich für ein paar Sekunden das Gefühl in den Händen verloren und war deswegen besorgt. Doch es kam wieder zurück.» In der Kabine plagen ihn etwas Kopfschmerzen, er legt sich hin, reist danach normal mit dem Teambus nach Zug zurück.
In den Tagen danach bereitet ihm vor allem das Schlafen Probleme. «Ich wachte auf wegen der starken Schmerzen.» Tagsüber geht es ihm besser, O’Neill nimmt sogar an der Weihnachtsfeier des Klubs teil. Er denkt, dass er es nur mit einer Muskelverspannung am Nacken zu tun hat. Weil die Beschwerden bleiben, wird er im Wirbelsäulen-Zentrum des Kantonsspitals Luzern genauer untersucht.
Dann die Schock-Diagnose: Eine Verletzung des 6. und 7. Halswirbels, die eine Operation nötig macht. Die Bandscheibe drückt auf den Nervenkanal, was die schier unerträglichen Schmerzen verursacht. Im ersten Moment ist O’Neill erschüttert, «ich dachte sofort an meine Frau. Meine grösste Sorge war, dass sie nun Angst haben muss um mich». Denn O’Neill ist sich bewusst: Er hat Glück im Unglück gehabt, «es hätte viel schlimmer kommen können». Wäre der Aufprall heftiger oder in einem anderen Winkel erfolgt – er hätte gelähmt sein können, wie Teamarzt Beat Schwegler im Dezember der «Luzerner Zeitung» sagt.
Am 21. Dezember wird der 35-Jährige erfolgreich operiert, an Weihnachten kann er wieder heim zur Familie, «wir waren alle enorm erleichtert». Einen Monat lang darf er Söhnchen Declan (2) weder heben noch tragen, vieles bleibt an seiner finnischen Frau Anniina (28) hängen, die ihren Mann liebend gern unterstützt. Auch heute, eineinhalb Monate später, muss O’Neill vorsichtig sein, wenn er mit Declan spielt. Aufs Eis darf er ebenfalls noch nicht, zu riskant wäre ein Sturz.
Ob er diese Saison nochmals für den EVZ auflaufen kann? O’Neill klammert sich an die Hoffnung. Doch die Chance ist gering. Zwar gibt es keinen genauen Zeitplan für eine mögliche Rückkehr, «weil jeder Mensch, jeder Körper eine solche Verletzung anders wegsteckt». Seine Befürchtung, jenes Spiel könnte sogar das letzte seiner Karriere gewesen sein, ist aber verflogen, bisher gibts in der täglichen Therapie keine Rückschläge.
Dass sein Vertrag beim EVZ nach dieser Saison ausläuft, vereinfacht die Zukunftsfrage allerdings nicht. O’Neill würde gern in Zug bleiben, «doch ich verstehe Reto Kläy (der Sportchef, die Red.), dass dieser Entscheid nicht pressiert», es gebe noch zu viele Fragezeichen beim Spieler, der just vor dem Unfall sein bestes Hockey gespielt hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |