Brian O'Neill ist «Mr. Champions League». Der EVZ-Stürmer wurde ins Team der Gruppenphase gewählt, ist Topskorer der Zuger mit 17 Punkten (6 Tore, 11 Assists) und zweitbester Torschütze im Gesamtranking. Mit seinem 2:1-Treffer in der Verlängerung des Viertelfinals gegen Mountfield (Tsch) hat er die Zuger in den Halbfinal geschossen. Dort wartet nun mit Tappara Tampere der finnische Meister.
Der Kurztrip zum Hinspiel vom Dienstag sei für ihn nicht nur sportlich etwas Besonderes, sagt O'Neill, seine Frau Anniina lächelt. Die 27-Jährige ist Finnin, stammt aus einem kleinen Ort eine Stunde ausserhalb von Oulu im Norden des Landes. Kennengelernt hat sich das Paar über einen Ex-Teamkollegen von O'Neill bei Jokerit Helsinki. Sechs Jahre spielte der US-Amerikaner, der aus dem kleinen Örtchen Yardley (2500 Einwohner, Pennsylvania) stammt, in der finnischen Hauptstadt. Sie wurde zu seinem zweiten Zuhause, dank Anniina hat das Land nun einen Platz in seinem Herzen.
Für ihren Mann hat sie ihre Heimat verlassen. Etwas unerwartet, denn O'Neills Vertrag bei Jokerit wäre noch zwei Jahre gültig gewesen. Doch der Klub hat sich aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine unmittelbar vor den Playoffs 2022 aus der KHL zurückgezogen. Die Spieler durften sich neue Arbeitgeber suchen, der US-Nationalspieler wurde in Zug fündig.
O'Neill ist der älteste Zuger Transfer
O'Neill ist fasziniert von Klubs mit einer hohen Leistungskultur, denen es gelingt, über Jahre erfolgreich zu sein. Dass man beim EVZ nach zwei Meistertiteln so klar vom Triple spricht und auch in der Champions Hockey League den Titel gewinnen will, beeindruckt O'Neill. Als er vor seiner Vertragsunterschrift das Trainings- und Leistungszentrum OYM in Cham ZG besichtigte, war er «begeistert und überwältigt». Vor dem Saisonstart sagte der Center: «Ich will hier das beste Hockey meiner Karriere spielen.»
Im laufenden CHL-Wettbewerb hat der EVZ noch kein Spiel verloren. Bei ihrer achten Teilnahme haben es die Zuger nun erstmals in den Halbfinal geschafft. Dies gelang seit der Neulancierung 2014 erst zwei Schweizer Teams: Der HC Davos scheiterte 2016 und Fribourg dann 2017 im Halbfinal an Frölunda (Sd). Der grösste Zuger Erfolg war zuvor die Viertelfinal-Quali 2019.
Das Hinspiel des Halbfinals zwischen Tappara (Fi) und dem EV Zug findet am Dienstag, 10. Januar, in Tampere statt (17.30 Uhr, live auf SRF 2). Das Rückspiel steigt in Zug am Dienstag, 17. Januar, um 20.15 Uhr in der Bossard-Arena.
Im laufenden CHL-Wettbewerb hat der EVZ noch kein Spiel verloren. Bei ihrer achten Teilnahme haben es die Zuger nun erstmals in den Halbfinal geschafft. Dies gelang seit der Neulancierung 2014 erst zwei Schweizer Teams: Der HC Davos scheiterte 2016 und Fribourg dann 2017 im Halbfinal an Frölunda (Sd). Der grösste Zuger Erfolg war zuvor die Viertelfinal-Quali 2019.
Das Hinspiel des Halbfinals zwischen Tappara (Fi) und dem EV Zug findet am Dienstag, 10. Januar, in Tampere statt (17.30 Uhr, live auf SRF 2). Das Rückspiel steigt in Zug am Dienstag, 17. Januar, um 20.15 Uhr in der Bossard-Arena.
Dass O'Neill das kann, davon muss EVZ-Sportchef Reto Kläy überzeugt sein. Der 34-Jährige ist nebst Temporär-Verpflichtung Justin Abdelkader (35) sein ältester Transfer und fällt damit etwas aus dem üblichen Muster. Doch Kläy attestiert ihm ein jüngeres biologisches Alter. Denn O'Neill hat nicht gleich viele Duelle auf seinem Körper-Tacho wie andere Spieler normalerweise in diesem Alter. «Brian ist erst spät ins Profi-Hockey eingestiegen», so Kläy. Der Stürmer ging an der Yale University den Weg übers College-Hockey, wo eine Saison nur halb so viele Spiele umfasst wie zum Beispiel in den nordamerikanischen Junioren-Ligen. «Zudem», so Kläy weiter, «braucht es erfahrene Spieler als Teil der Hierarchie. Ein 24-Jähriger hat noch nicht die gleiche Persönlichkeit wie ein 34-Jähriger.»
O'Neill verliess mit Helsinki seine Komfortzone, «das gibt mir die Möglichkeit, als Spieler und Mensch nochmals zu wachsen». Und als Familie zusammenzuwachsen. «Wir haben uns hier schneller eingelebt als gedacht», erzählt Anniina O'Neill, «wir fühlen uns wohl und sicher in Zug, auch mit einem Kind ist es super hier.» Als ihr elfmonatiger Sohn Declan merkt, dass sich das Gespräch um ihn dreht, grinst er alle an.
Drei Tage nach Geburt abgereist
«Für die Lebensqualität hier verteile ich zehn von zehn Punkten», sagt der EVZ-Stürmer, «das vereinfacht meinen Job, weil ich mich so voll aufs Hockey fokussieren kann.» Die Familie liebt Spaziergänge am See und geht auch oft in den «Freiruum», eine Food-, Event- und Sporthalle, die nur wenige Gehminuten von ihrer Wohnung entfernt liegt. Dass in Zug alles zu Fuss erreichbar ist, gefällt den O'Neills besonders. Ebenso, dass sie viel mehr Zeit miteinander haben.
«Die Auswärtsreisen in der KHL sind anstrengend. Manchmal ist man tagelang weg, fliegt durch elf Zeitzonen. Da muss man viele Opfer bringen», sagt er. Doch Brian und Anniina haben ein liebe- und verständnisvolles Miteinander. Als der Nati-Stürmer nur drei Tage nach Declans Geburt mit der US-Auswahl zum Olympia-Turnier nach Peking fliegen musste, schaute sich die frischgebackene Mutter seine Spiele teils frühmorgens mit dem Baby im Arm am TV an. «Ich war sowieso schon wach», schmunzelt sie.
Für den CHL-Halbfinal drückt Anniina O'Neill nun wieder aus der Ferne die Daumen. Aber welchem Team? «Natürlich immer jener Mannschaft, in der Brian spielt.» Auch dann, wenn er auf einen finnischen Gegner trifft. Doch wie erklärt sich der Stürmer, der erstmals im CHL-Wettbewerb spielt, seine starke Konstanz und die des EVZ? «Wir wollen zeigen, dass die Schweizer Liga zu den besten der Welt gehört. Ein Final-Einzug würde ihr diese Anerkennung verschaffen. Wir haben die Chance, Geschichte zu schreiben.» Ein Kapitel davon gehört O'Neill mit seinem Siegtreffer im Viertelfinal. «Das war ein spezieller Moment. Wenn man älter wird, schätzt man diese Momente in bedeutungsvollen Spielen noch mehr.» Davon könnten noch einige auf ihn warten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Färjestads BK | 6 | 16 | 17 | |
2 | ZSC Lions | 6 | 10 | 14 | |
3 | Lausanne HC | 6 | 8 | 14 | |
4 | HC Ocelari Trinec | 6 | 8 | 12 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 6 | 7 | 12 | |
6 | Skelleftea AIK | 6 | 4 | 12 | |
7 | Eisbären Berlin | 6 | 7 | 11 | |
8 | Red Bull Salzburg | 6 | 7 | 11 | |
9 | Pelicans Lahti | 6 | 6 | 11 | |
10 | Sheffield Steelers | 6 | 5 | 11 | |
11 | Fischtown Pinguins | 6 | 4 | 10 | |
12 | Växjö Lakers | 6 | 1 | 10 | |
13 | HC Sparta Prag | 6 | -2 | 10 | |
14 | Genève-Servette HC | 6 | 2 | 10 | |
15 | Straubing Tigers | 6 | 0 | 9 | |
16 | Tappara Tampere | 6 | 4 | 8 | |
17 | HC Pardubice | 6 | 7 | 8 | |
18 | TH Unia Oswiecim | 6 | -5 | 8 | |
19 | Ilves Tampere | 6 | -4 | 7 | |
20 | KAC Klagenfurt | 6 | -10 | 5 | |
21 | Storhamar Hockey | 6 | -7 | 5 | |
22 | Rouen Dragons | 6 | -21 | 1 | |
23 | Fehervar AV19 | 6 | -19 | 0 | |
24 | SönderjyskE Ishockey | 6 | -28 | 0 |