Es ist 22.23 Uhr am Montagabend, als die Karriere von Reto Suri (35) mit der Niederlage im vierten Halbfinal-Spiel gegen den ZSC endet. Weil er als bester Spieler ausgerufen wird, sind ihm eine Extra-Portion Applaus und stehende Ovationen gewiss. Die Tränen fliessen.
Der 35-Jährige ist sich bewusst gewesen, dass diese Rückkehr aufs Eis nach der schlimmen Knieverletzung keine Selbstverständlichkeit ist. Das versucht er sich auf seiner «Abschiedstour» immer wieder in Erinnerung zu rufen. «Aber es ist trotzdem ein Gefühlschaos», sagt er nach dem Out. «Ich hatte so viel positive Energie, und jetzt wurde einfach der Stecker gezogen. Ich brauche noch ein paar Tage, um das zu realisieren.»
Bereits im vergangenen Spätsommer verkündete Suri, dass er Ende Saison seine Schlittschuhe an den Nagel hängen wird. Da hatte er sich gerade erneut am Knie verletzt und musste wieder operiert werden. Das Comeback war der grosse Traum – um auf dem Eis von der Hockey-Bühne abtreten zu können. Dass er dies lieber mit einem Sieg getan hätte, versteht sich von selbst, «in meiner ganzen Karriere war ich angetrieben vom Erfolg».
«Das war brutal»
Gegönnt war er ihm aber nicht von Anfang an. In seiner zweiten Profi-Saison 2009/10 musste der Stürmer mit Servette die Final-Niederlage gegen den SCB im siebten Spiel wegstecken. Mit dem folgenden Wechsel zu den Lakers gings in die andere Richtung weiter: Kampf gegen den Abstieg.
Eine Erinnerung, als wärs gestern gewesen: Der erst 21-jährige Suri steht vor der SCRJ-Kabine und muss Mal für Mal erklären, warum das Team schon wieder verloren hat, weil er bereits in jenem jungen Alter reflektierte Leistungs-Analysen nach Niederlagen liefert. In seiner ersten Saison bei Rappi-Jona verliert er 35 von 50 Quali-Spielen, in der nächsten gar 37 von 50. «Das war brutal», blickt Suri zurück. «Aber es füllte meinen Rucksack. Ich bin für alle Erfahrungen, die ich machen durfte, dankbar. Sie waren lehrreich.»
Ein Zürcher schlägt in Zug Wurzeln
14 Jahre, eine WM-Silbermedaille (2013) sowie einen Meistertitel (2022) und einen Cup-Sieg (2019) mit dem EVZ später kann der Stürmer auf eine erfüllte Karriere zurückblicken. «Es war eine schöne Reise, für die ich dankbar bin. Auf meinem Weg habe ich Menschen getroffen, die Freunde fürs Leben wurden.»
Lino Martschini (31), sein langjähriger EVZ-Weggefährte, sagt: «Reto war Inspiration und Vorbild und eine Persönlichkeit in der Garderobe.» Für den Klub und die Stadt Zug habe er viel gemacht. Und umgekehrt: «Ich bin allen Organisationen dankbar. Aber in den zehn Jahren in Zug habe ich mich entwickelt, als Mensch und Spieler», so Suri, der als Zürcher in Zug neue Wurzeln geschlagen hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |