Dinos Check zu den Lakers
Der Geist ist aus der Flasche

Am 1. Oktober startet die Eishockey-Saison. Dino Kessler nimmt in seiner Kolumne täglich einen Klub unter die Lupe. Heute: die SCRJ Lakers.
Publiziert: 22.09.2020 um 11:15 Uhr
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Steht für Stabilität und Fortschritt: Trainer Jeff Tomlinson.
Foto: PIUS KOLLER
Dino Kessler

Mal abgesehen von den üblichen Sorgen aus dem Dunstkreis der Covid-Pandemie ist man bei den SCRJ Lakers bereit für den nächsten Schritt: Man will nach 52 Partien der Qualifikationsrunde (da sind zwei Solidaritätsspiele mit dabei) an den Pre-Playoffs teilnehmen.

Das bedeutet, die bisher auf den letzten Platz abonnierten Lakers müssten mindestens auf den 10. Platz vorstossen, also zwei andere Mannschaften hinter sich lassen.

Der Geist ist aus der Flasche.

In Kombination mit dem mindestens temporär auf Eis gelegten Abstieg verändert dieser Modus die Ausgangslage für die Klubs aus der zweiten Hälfte des Resultatbulletins tatsächlich hinreichend. Ohne ein Abstiegsszenario an die Wand malen zu müssen, bleiben den Klubs die Ressourcen für das Wesentliche erhalten: sportlicher Fortschritt ohne lähmende Existenzängste, der Totalverzicht auf Panikmassnahmen ist möglich.

Mit Geduld und klaren strategischen Vorgaben haben sich die Lakers aus dem Gröbsten befreit und sich zuletzt gute Noten verdient. Obwohl irgendwann ein fast logischer Spannungsabfall einsetzte, war man zuletzt durchs Band konkurrenzfähig. Das ist das Resultat der resoluten Planungsarbeit von Trainer Tomlinson, der sich schematischen Spielvarianten bedient, um substanzielle Schwächen im Kader auszubügeln.

Der hervorragend arbeitende Sportchef Steinmann hat sich zudem mindestens teilweise von der Doktrin verabschieden können, dass jeder angerostete NL-Spieler vor seiner Transformation zum Swiss-League-Hoffnungsträger noch ein paar Jahre beim Tabellenletzten spielen muss.

Als Zwischenlager für ausgelaufene Modelle bedient man sich meist der sinnlosen Erwartung, da wären noch Spurenelemente von alter Qualität vorhanden. Mit Dominik Egli haben die Lakers gar einen Nationalmannschaft-Aspiranten im Kader, der in der Abwehr die Rolle eines Ausländers spielen kann.

Lakers-Tomlinson ist der Dauerbrenner

TrainerJeff Tomlinson (50) ist der dienstälteste Coach in der National League. Der Kanadier, dem während der letzten Saison eine Niere seines Bruders Darryl eingesetzt wurde, nimmt bereits die sechste Saison am Lido in Angriff und ist somit schon zwei Jahre länger im Amt als der Trainer mit der zweitlängsten Haltbarkeit, Ambris Luca Cereda. Auch wenn die Lakers seit dem Aufstieg zweimal den letzten Quali-Rang belegten, sind die Fortschritte beachtlich. Letzte Saison holte das Tomlinson-Team 20 Punkte mehr als im Vorjahr.

TransfersZuzüge: Igor Jelovac (V), Julian Payr (V, beide Ambri), Rajan Sataric (V, Biel), Marco Lehmann (S, Kloten), Lukas Lhotak (S, Fribourg), Steve Moses (S, Jokerit Helsinki), Jeremy Wick (S, Servette). Abgänge: Jorden Gähler (V, Kloten), Nico Gurtner (V, Olten), Cédric Hächler (V, Ambri), Florian Schmuckli (V, Thurgau), Corsin Casutt (S), Roman Schlagenhauf (S, beide GCK Lions), Fabio Hollenstein (S), Jan Mosimann (S, beide Thurgau), Cédric Hüsler (S, Olten), Danny Kristo (S), Casey Wellman (S, beide Kunlun), Tom Pyatt (S, ?), Juraj Simek (S), Andri Spiller (S, beide Kloten).

Ausländer – Nicht nur die bewährten Stürmer Kevin Clark und Andrew Rowe sind weiterhin am Obersee dabei, sondern auch der hochkarätige Tscheche Roman Cervenka, dessen Gesundheit stets mit einem Fragezeichen versehen werden muss. Er unterschrieb einen Vertrag, der der unberechenbaren Corona-Lage Rechnung trägt. Neu kommt mit Steve Moses ein weiterer Stürmer. Das Spiel in der Schweiz müsste dem kleinen, flinken amerikanischen Knipser eigentlich entgegenkommen. In der KHL hatte er zuletzt an Bedeutung verloren.

Seit 2015 ist Jeff Tomlinson Trainer der SCRJ Lakers.
Marc Schumacher/freshfocus

TrainerJeff Tomlinson (50) ist der dienstälteste Coach in der National League. Der Kanadier, dem während der letzten Saison eine Niere seines Bruders Darryl eingesetzt wurde, nimmt bereits die sechste Saison am Lido in Angriff und ist somit schon zwei Jahre länger im Amt als der Trainer mit der zweitlängsten Haltbarkeit, Ambris Luca Cereda. Auch wenn die Lakers seit dem Aufstieg zweimal den letzten Quali-Rang belegten, sind die Fortschritte beachtlich. Letzte Saison holte das Tomlinson-Team 20 Punkte mehr als im Vorjahr.

TransfersZuzüge: Igor Jelovac (V), Julian Payr (V, beide Ambri), Rajan Sataric (V, Biel), Marco Lehmann (S, Kloten), Lukas Lhotak (S, Fribourg), Steve Moses (S, Jokerit Helsinki), Jeremy Wick (S, Servette). Abgänge: Jorden Gähler (V, Kloten), Nico Gurtner (V, Olten), Cédric Hächler (V, Ambri), Florian Schmuckli (V, Thurgau), Corsin Casutt (S), Roman Schlagenhauf (S, beide GCK Lions), Fabio Hollenstein (S), Jan Mosimann (S, beide Thurgau), Cédric Hüsler (S, Olten), Danny Kristo (S), Casey Wellman (S, beide Kunlun), Tom Pyatt (S, ?), Juraj Simek (S), Andri Spiller (S, beide Kloten).

Ausländer – Nicht nur die bewährten Stürmer Kevin Clark und Andrew Rowe sind weiterhin am Obersee dabei, sondern auch der hochkarätige Tscheche Roman Cervenka, dessen Gesundheit stets mit einem Fragezeichen versehen werden muss. Er unterschrieb einen Vertrag, der der unberechenbaren Corona-Lage Rechnung trägt. Neu kommt mit Steve Moses ein weiterer Stürmer. Das Spiel in der Schweiz müsste dem kleinen, flinken amerikanischen Knipser eigentlich entgegenkommen. In der KHL hatte er zuletzt an Bedeutung verloren.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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