Der Grogg-Blog
Schimpftirade vor der Schiri-Garderobe

Der ehemalige Eishockey-Profi Stefan Grogg lebt mit der degenerativen Nervenkrankheit ALS. Er schreibt im Rhythmus von drei Wochen Kolumnen für SonntagsBlick.
Publiziert: 12.12.2021 um 14:16 Uhr
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Aufgrund seiner Erkrankung bewegt Stefan Grogg den Cursor auf seinem Bildschirm mit den Augen.
Foto: PIUS KOLLER
Stefan Grogg

Das Zeitalter der rebellischen und eigenwilligen Rock'n'Roller ist in unserem Sport wohl endgültig vorüber. Es wurde per fliegendem Wechsel von der jetzigen Epoche der sozialen Medien abgelöst. Sportstars mutieren zu Musterschülern, wenn die Kameras rollen und die Mikrofone aktiv geschaltet sind. Was heutzutage eigentlich immer der Fall ist, droht doch jede und jeder überall sein Handy zu zücken. Verständlich, will sich da kein Profi nur das geringste zu Schulden kommen lassen. So sei mir das Schwelgen in nostalgischer Erinnerung erlaubt.

Hunde, die bellen, beissen nicht

Unvergesslich, wie ein als rüpelhaft verrufener Ex-Teamkollege ob eines verlorenen Spiels mal unermesslich in Rage geriet. Der gute Mann war dermassen erbost, dass er sich nach dem Match mit lauten Schimpftiraden drohend vor der Schiedsrichtergarderobe installierte. Am Ende war alles halb so wild, wie es auf Fremde hätte wirken mögen. Hunde, die bellen, beissen nicht. Eine riesige Belustigung war dieser Klassiker trotzdem allemal. Wenn auch heute bloss noch eine Episode aus der Anekdotenkiste.

Exakt dafür kommen die Fans ins Stadion

Es wird nie mehr sein, wie es früher war, und das ist auch gut so. Zu sehr schreitet die Entwicklung im Sport unaufhaltsam voran. Im Fortschritt muss dennoch auch bewusst Raum für Individualität gelassen werden. Ansonsten verschwinden die Farbtupfer der manchmal etwas schrillen Charaktere komplett aus dem Spiel. Denn genau diese, ab und an leicht aus der Reihe tanzenden Individuen, machen dann auch oft die Differenz zum Sieg auf dem Eis aus. Exakt dafür kommen die Fans letztlich ins Stadion. Uns Sportliebhaber begeistert nicht die brave Konformität, sondern die freie und leidenschaftliche Gestaltungskraft.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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