Nur allzu gerne werden besonders Profisportler der jüngeren Sorte im Volksempfinden als playstationbesessene Hohlköpfe abgetan. Wie früher der lästige Kleister an den Händen zur Bastelstunde, klebt diese Kategorisierung bis dato in der allgemeinen Wahrnehmung. Solch geistarme Exemplare sind in der Sportwelt zweifelsfrei noch aufzustöbern, in gewissen Sportarten wohl noch häufiger als in anderen. Doch der Norm gleichzusetzen sind geistig anspruchslose Taugenichtse in der auch intellektuell immer anspruchsvolleren Sportmoderne nicht mehr.
Sowieso könnte man etwas böswillig das Verhältnis eines manchen Fans zu seinen Lieblingen als leicht zerrüttet taxieren. Irgendwo zwischen Bewunderung und Missgunst einzuordnen, ein Balanceakt auf dem emotionalen Hochseil sozusagen.
Was beim Durchschnittszuschauer oft vergessen oder gar bewusst verdrängt wird: Jeder Profi hat bloss ein paar wenige, fette Jahre, um seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. In der Berufswelt wartet niemand ungeduldig darauf, einen untergegangenen Athletenstern zu engagieren.
Verständlich also, wenn Sportler schon zeitgleich zur Aktivzeit die nachfolgende Geschäftskarriere vorbereiten. Bizarrerweise heisst es dann bald einmal, der Spieler habe den Kopf halt nicht ganz bei der Sache.
Einen Versuch wert ist es für jeden Menschen, sich nicht von Nebengeräuschen irritieren zu lassen. Seinen Fokus vorwiegend auf sich und die eigenen – weil am ehesten kontrollierbaren –Angelegenheiten beizubehalten. Sowie Sport als was er ist zu erkennen, nämlich erfrischende Unterhaltung im oft ereignisarmen Alltag.
Die vorteilbringende Banalität, die es im Leben zu verinnerlichen gilt? Es jedem rechtmachen ist ein Ding der Unmöglichkeit.