Jeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk, wie ein Computer programmiert», so besangen die deutschen Punkrocker «Die Toten Hosen» einst ihre Gefühlslage. Sarkastisch gesinnte Kritiker würden diesen Liedtext definitiv mit dem heutigen Zeitgeist gleichsetzen. Ob wahr oder nicht, auf alle Fälle kommen wir im Zeitalter der politischen Korrektheit dieser Mentalität näher als auch schon.
Im Kontrast dazu steht Gott sei Dank der Schaukäfig Spitzensport. Hier liefert das Resultatbulletin noch eindeutiges Schwarzweissdenken, zu dem man sich bedenkenlos bekennen darf. Schonungslos deckt der Tabellenstand täglich auf, wen wir getrost zu Gewinnern zählen dürfen; und wer als Verlierer einzureihen ist.
Aber wie definiert sich genau ein Verlierer? Im Leben sowie im Mannschaftssport haben sich auch Nicht-Verlierertypen gewissen erschwerenden Umständen respektive bisweilen komplexen Teamgefügen zu unterstellen. Dennoch das Optimum aus sich herauszuholen, darin liegt die Kunst.
Ein recht erfolgreicher Mitspieler pflegte stets zu sagen: «Zeig mir einen guten Verlierer, und ich zeige dir einen Verlierer!» Was er damit verdeutlichen wollte? Wer Niederlagen einfach ohne Gegenwehr hinnimmt, der strotzt nicht gerade vor Charakterstärke.
Beweisen wir demnach auch in Momenten des Widerstands und der Enttäuschung Rückgrat, um Anstand und Respekt zu demonstrieren. Gleichzeitig sind wir gut beraten, Tiefschläge tief drinnen nie ewig zu akzeptieren.
Beim Fauxpas also primär mal Verfehlungen zugestehen, Mund abputzen, aufstehen und daraufhin konstruktive Schlüsse ziehen. Kein übler Schlachtplan, bei dem einem im Siegeszug der vorherrschenden Diplomatie der eine oder andere Fehltritt verziehen werden möge.