Der Deutsche Dominik Kahun
Der Schweiz-Schreck trifft nun für den SCB

Er schockte die Schweiz bei Olympia und an der WM. Nun sorgt Dominik Kahun in Bern für Jubel und Begeisterung.
Publiziert: 15.12.2021 um 10:56 Uhr
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Das Bild sagt alles: Kahun vor der Schweizer Bank in Riga.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Angelo Rocchinotti

Dominik Kahun schaut aufs Foto. Und schmunzelt. Es zeigt ihn jubelnd vor der Schweizer Bank. Geschossen wurde es während des Penaltyschiessens an der WM in Riga. Mit seinem Treffer ebnete Kahun Deutschland den Weg in den Halbfinal. «Ein cooles Bild», sagt der 26-Jährige. «Ich kannte es nicht. Bis ich in Bern unterschrieben habe und es im Blick erschien.»

Schon bei Olympia liess Kahun den Schweizer Medaillentraum platzen. Simon Moser, Ramon Untersander und Eric Blum standen 2018 auf dem Eis, als der Stürmer in der Verlängerung der Viertelfinal-Quali den Siegtreffer vorbereitete. Nun sind sie Kollegen. «Ich war überrascht, wie cool die Jungs drauf sind. Wir waren sofort befreundet und machen Witze über die Duelle. Sie sind intensiv und machen Bock auf mehr», so Kahun.

Selbstbewusste Schweizer

Weshalb die Schweiz gegen Deutschland zuletzt stets den Kürzeren zog, kann sich der Topskorer nicht erklären. «Das sind 50:50-Spiele. Ich bin überrascht, wenn Schweizer die deutsche Mentalität hervorheben. Ich erkenne keine Unterschiede. Auch die Schweizer haben diesen Willen, diesen Kampfgeist. Und sehen selbstbewusst aus.»

Vier Jahre spielte Kahun bei München in der DEL, wurde dreimal Meister. Erkannt wurde er in der Stadt kaum. «Der FC Bayern und 1860 stehen im Vordergrund.» Daran habe auch Olympia-Silber nichts geändert. «Hockey ist hinter Fussball und Handball die Nummer 3. Nach Olympia gab es einen Push. Kinder wollten Hockey spielen. Dann sank das Interesse wieder.»

Kahun ist in Tschechien geboren, zog nach der Trennung seiner Eltern mit Mutter Lenka nach Deutschland. Sein Idol war Jaromir Jagr. In der NHL spielte er mit Toews und Kane in Chicago, mit Crosby und Malkin bei Pittsburgh und mit McDavid und Draisaitl in Edmonton. Die Rückkehr nach Nordamerika bleibt sein Ziel. Klappt es nicht, kein Problem. «Ich geniesse in Bern jeden Tag.»

Sprachprobleme

Mit Freundin Antonia, die als Raumausstatterin in München arbeitet, lebt Kahun in Ittigen. Noch bereitet ihm das Schweizerdeutsch Mühe. «Ich verstehe einzelne Worte, reime mir den Satz zusammen. Nun weiss ich was ‹gsi› und ‹luege› heisst.» Doch man passt sich gegenseitig an. «Jetzt wünscht er uns ‹en Guete› und wir sagen ‹Mahlzeit›, so Untersander.

An der WM trifft die Schweiz erneut auf Deutschland. Kahun freuts: «Es wird vielleicht noch cooler, weil ich die Schweizer Jungs kenne.»

Na dann prost Mahlzeit!

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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