Darum gehts
- Kloten sieht gegen die ZSC Lions kein Land, jetzt kehrt Axel Simic zurück
- Der giftige Stürmer war in den ersten beiden Playoff-Runden gesperrt
- Zuvor schoss Simic Kloten mit drei Toren gegen Ambri in die Playoffs
Die ersten Playoffs auf höchster Stufe nach 9 Jahren sind für den EHC Kloten bis jetzt ein Fiasko. Das Überraschungsteam der Regular Season liegt in der Derby-Serie gegen die ZSC Lions nicht nur mit 0:2 hinten, sondern bezog mit einem 1:5 und einem 0:5 auch noch zwei Ohrfeigen. «Ob man in den Playoffs knapp oder hoch verliert, spielt keine Rolle. Wenn man in Rückstand ist, muss man mehr riskieren», relativiert Captain Steve Kellenberger (38).
Aber es ist trotzdem klar, dass bei Kloten einiges schiefläuft. Zum einen ist es das defensive Verhalten. In Spiel 1 war dieses über das gesamte Spiel zu fehlerhaft. In Spiel 2 zeigten sich die Zürcher Unterländer kompakter, hielten 40 Minuten dagegen, ehe sie nach dem 0:1-Rückstand gegen die abgezockt auftretenden ZSC Lions wieder nachlässig wurden. Das zweite und fast noch grössere Problem ist die harmlose Offensive. «Mit einem Tor in zwei Spielen kann man nicht gewinnen. Wir müssen mehr kreieren», bringt es Kellenberger auf den Punkt.
Kein Star in der Liga
Zur fast schon letzten Klotener Hoffnung wird in diesem Zusammenhang Axel Simic (26). Der wirblige Stürmer verpasste die ersten zwei Playoff-Spiele, weil er sich in den Play-Ins zwei Spielsperren wegen eines Checks gegen den Kopf von Ambris Miles Müller eingehandelt hatte. Am Montag kehrt er für Spiel 3 zurück.
Der gebürtige Greyerzer ist zwar kein wirklicher Star in der Liga, sonst hätte er mehr als seine bislang vier Länderspiele. Und auch in den Playoffs hat er noch keine grossen Stricke zerrissen, kommt gerade mal auf vier Spiele und einen Assist aus der Saison 2020/21, damals noch im Trikot der ZSC Lions.
Klotens Energiespieler und Goalgetter
Doch Simic ist der Mann der Stunde bei Kloten, hat für das Team mit drei Toren in den zweiten Play-In-Runden gegen Ambri die Playoffs überhaupt erst möglich gemacht. Daneben ging er als Giftzahn auch noch Ambri-Star Chris DiDomenico permanent auf den Geist, sodass dieser den Fokus aufs Wesentliche verlor.
Simic ist ein emotionaler Energiespieler und Goalgetter mit gesundem Selbstvertrauen – und somit genau das, was Kloten jetzt braucht. Letzte Woche hatte er gesagt: «Ich muss das Gefühl haben, dass ich jeden schlagen kann. Auch wenn es Christian Marti vom ZSC ist und dieser 1,90 Meter gross ist. Ich werde mich da voll hineinstürzen.»
Der Akku ist geladen
Zudem bringt er auch eine Portion Unverbrauchtheit rein, denn Simic war diese Saison dreimal verletzt und hat erst 30 Spiele auf dem Buckel. «Ich bin für diesen Zeitpunkt der Saison enorm frisch», erklärte er nach der Ambri-Serie. Wegen der Sperre hat Simic nun nochmals zwei Spiele verpasst, sein Akku ist definitiv geladen.
Und wenn auch der letzte Trumpf Axel Simic nicht wirklich sticht? Dann können die Klotener nur noch auf Hilfe der ZSC Lions hoffen. Etwa indem der Titelverteidiger den Kantonsrivalen nicht mehr ganz ernst nimmt und überheblich wird. Doch auf dieses Szenario können die Zürcher Unterländer nicht bauen, denn wir sprechen hier noch immer von einer Derby-Serie, in der Zunder drin ist. Und der Check von Kellenberger gegen Vinzenz Rohrer sorgte am Samstag in den Schlussminuten für einige hitzige Reibereien, das dürfte die ZSC Lions kaum milder gestimmt haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |