Die ZSC Lions machen von Beginn an klar, dass sie in dieser Derby-Serie nichts anbrennen lassen wollen, aber sie bekommen es mit einem Gegner zu tun, der zunächst viel besser dagegenhält, als beim 5:1-Sieg im ersten Akt. Kloten tritt vor heimischem Anhang deutlich kompakter, solidarischer, physischer und ungemütlicher auf. Und kann mit Ludovic Waeber, der den Vorzug gegenüber Sandro Zurkirchen erhält, auf einen heissen Goalie zählen. Mit starken Paraden lässt er zunächst die Null stehen, bei einem Abschlussversuch von Nicolas Baechler hilft ihm der Pfosten.
Die ZSC Lions haben zwar mehr vom Spiel, aber sie müssen dieses Mal über weite Strecken deutlich härter für ihre Chancen arbeiten. Und bei Kloten vergibt Harrison Schreiber in einer guten Phase mit einer Doppelmöglichkeit die einmalige Chance zur Führung. Doch irgendwann wird der Druck der ZSC Lions, die mit ihren vier starken Linien powern können, dann doch zu gross. Ihr 1:0 kurz vor der zweiten Drittelspause ist die logische Folge, dass Grant dabei den Puck reinstochert, passt zum Spiel. Der Treffer erhält erst nach Videostudium seine Gültigkeit – Schreiber hatte den Puck zwar noch weggewischt, aber zu spät.
Die ZSC-Führung ist ein Stimmungskiller für den aufopfernden Auftritt von Kloten, der dann durch Mikko Lehtonens 2:0 eine Fortsetzung erfährt. Kloten versucht zwar nochmals alles, aber läuft dann in zwei Konter. Dass die Zürcher Unterländer am Ende mit einem 0:5-Verdikt vom Eis müssen, ist zu deutlich und für sie brutal. Titelverteidiger ZSC läuft mit grossen Schritten dem Halbfinal-Einzug entgegen. Kloten braucht nun einen riesigen Kraftakt, um in dieser Serie nochmals Spannung herbeizuführen. Und da stellt sich die Frage, ob der Aussenseiter nach den intensiven zwei Play-In-Runden dafür noch genügend Energie aufbringen kann.
PS: Steve Kellenberger und Lions-Stürmer Vinzenz Rohrer verschwinden jeweils vor Spielende in den Katakomben – Klotens Captain aufgrund eines Restausschlusses, der Lions-Stürmer nach einem schmerzhaften Zusammenprall mit der Torumrandung. Rohrer kracht 76 Sekunden vor der Schlusssirene nach einem Cross-Check von Kellenberger ins Gehäuse des Heimteams und bleibt danach kurz liegen, während sich im Hintergrund die Emotionen entladen. Der Österreicher steht selbstständig wieder auf, hält sich dabei die Hand und fährt umgehend vom Eis.
Fans: 7453.
Tore: 40. Grant 0:1. 45. Lehtonen (Fröden) 0:2. 52. Riedi (Fröden) 0:3. 53. Balcers (Malgin, Andrighetto) 0:4. 60. Lammikko (Andrighetto, Lehtonen/PP) 0:5.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 52 | 25 | 97 | |
2 | ZSC Lions | 52 | 35 | 93 | |
3 | SC Bern | 52 | 26 | 91 | |
4 | EV Zug | 52 | 37 | 88 | |
5 | HC Davos | 52 | 18 | 86 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 52 | 4 | 83 | |
7 | EHC Kloten | 52 | -15 | 79 | |
8 | SCL Tigers | 52 | 7 | 75 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 52 | -13 | 73 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 52 | -12 | 73 | |
11 | EHC Biel | 52 | -3 | 71 | |
12 | Genève-Servette HC | 52 | -12 | 71 | |
13 | HC Lugano | 52 | -23 | 66 | |
14 | HC Ajoie | 52 | -74 | 46 |