Niemand sollte am Ehrgeiz, Willen und Einsatz von Kevin Fiala zweifeln. Wenn der Ostschweizer auf dem Eis ist, gibt er Vollgas, will etwas bewegen, gewinnen, Tore schiessen.
In diese Saison stieg er mit einer ganz besonderen Motivation, nachdem er keinen langfristigen Vertrag bei den Minnesota Wild erhielt und für nur ein Jahr und 5,1 Millionen Dollar unterschrieb. «Ich habe Feuer in den Augen», sagte er vor dem Start. Doch bisher kam er nicht wie gewünscht in Fahrt. Wahrscheinlich hatte er zu viel Feuer in den Augen.
Der Reifeprozess ist beim 25-Jährigen noch nicht abgeschlossen. Phasenweise will Fiala wohl zu viel. Dann greift der hochtalentierte, schnelle Flügel zur spielerischen Brechstange, was wiederum zu Puckverlusten führt. Und im Abschluss verfällt er in Hektik und lässt viele Chancen liegen. Und schafft es nicht, seinen Frust zu verbergen.
Trainer Evason kennt Fiala schon lange
Zum Glück hat Fiala einen Trainer, der ihn sehr genau kennt. Schon in der AHL spielte er einst bei den Milwaukee Admirals unter Dean Evason, der ihn mit Zuckerbrot und Peitsche förderte.
- Meier (San Jose) 14 Spiele/7 Tore/11 Assists/18 Punkte
- Josi (Nashville) 19/6/12/18
- Hischier (New Jersey) 17/2/10/12
- Fiala (Minnesota) 19/3/9/12
- Suter (Detroit) 21/4/4/8
- Hofmann (Columbus 16/2/4/6
- Kurashev (Chicago) 17/0/5/5
- Niederreiter (Carolina) 12/3/1/4
- Siegenthaler (New Jersey) 17/0/4/4
- Bärtschi (Las Vegas) 1/0/0/0
- Kukan (Columbus) 2/0/0/0
Stand: 25. November 2021
- Meier (San Jose) 14 Spiele/7 Tore/11 Assists/18 Punkte
- Josi (Nashville) 19/6/12/18
- Hischier (New Jersey) 17/2/10/12
- Fiala (Minnesota) 19/3/9/12
- Suter (Detroit) 21/4/4/8
- Hofmann (Columbus 16/2/4/6
- Kurashev (Chicago) 17/0/5/5
- Niederreiter (Carolina) 12/3/1/4
- Siegenthaler (New Jersey) 17/0/4/4
- Bärtschi (Las Vegas) 1/0/0/0
- Kukan (Columbus) 2/0/0/0
Stand: 25. November 2021
Letzte Saison hatte der 57-jährige Kanadier aus Flin Flon, der 1996/97 beim EV Zug stürmte, die richtigen Knöpfe bei Fiala gedrückt. Er liess den Starstürmer nach einem leichtfertigen Puckverlust auf der Bank schmoren. Und der Schweizer buchte in den folgenden acht Partien sechs Tore und sieben Assists und führte Minnesota in die Playoffs, wo er dann aber nicht mehr auf Touren kam.
Minnesota kann sich Fiala kaum leisten
Auch jetzt gab Evason seinem Schützling wieder eine Denkpause. Erst durfte Fiala nicht mehr im Powerplay ran, dann kam er im Mitteldrittel gegen Champion Tampa Bay (4:5 n.P.) nur noch sporadisch zum Einsatz. Am Schluss stand er dann aber wieder auf dem Eis. Und siehe da: Fiala rettete dem Team, als Minnesota ohne Goalie alles riskierte, mit seinem dritten Saisontreffer und einem Assist noch einen Punkt. Und in der Nacht auf Donnerstag ist Fiala gegen New Jersey der Matchwinner, weil er als einziger im Penaltyschiessen trifft. Der Tritt in den Allerwertesten scheint seine Wirkung erneut nicht verfehlt zu haben.
Kommt Fiala nun wieder in Schwung? Wenn nicht, dürfte der Countdown für seinen Wild-Abgang immer schneller laufen. Minnesota wird nächste Saison Probleme haben, unter dem Salary Cap zu bleiben, nachdem Kyrill Kaprissow einen Vertrag erhielt, der ihm jährlich 9 Mio. Dollar einbringt und man die Routiniers Ryan Suter und Zach Partise ausbezahlt hat, die nächste Saison noch mit 6,3 Mio. zu Buche stehen. Eigentlich kann sich der Klub Fiala nicht leisten – schon gar nicht, wenn er nicht produktiv ist.