Auf einen Blick
Nino Niederreiter (32, Winnipeg)
Vergessen wir nicht: Eishockey ist ein Mannschaftssport. Und der Churer Flügel ist der Teamplayer par excellence. Seine Jets sind bisher die Überflieger der Liga. Sie haben meisten Punkte ergattert und mit 14 Siegen in den ersten 15 Spielen einen neuen Startrekord aufgestellt. Niederreiter verkörpert mit seiner Spielweise die Identität des Teams aus Winnipeg wie kaum ein anderer. Dabei ist er nicht nur defensiv verlässlich, was die Hauptaufgabe seiner Sturmreihe ist, sondern auch noch produktiv. Obwohl er in den letzten 5 Spielen nicht mehr punktete, hat der dreifache WM-Silberheld bereits 7 Tore und 5 Assists auf dem Konto.
«Achtung, Reto, los!»: Reto Scherrer gegen NHL-Star Nino Niederreiter
Nico Hischier (25, New Jersey)
Der Walliser legt einen Blitzstart hin und führt die NHL-Skorerliste zunächst an. Weil er sich in den letzten 8 Spielen mit Assists begnügen musste, hat er in dieser Kategorie inzwischen den Anschluss an die Spitze mit Routinier Alexander Owetschkin (39), der schon 15 Mal getroffen hat, verloren. Seine Bilanz von je 10 Toren und Assists nach 21 Spielen kann sich aber durchaus sehen lassen, zumal der Captain auch defensiv stark ist und seine Devils, die letzte Saison die Playoffs verpassten, derzeit die Nummer 4 der Liga sind.
Jonas Siegenthaler (27, New Jersey)
Nach einer durchwachsenen, von Verletzungen geprägten letzten Saison hat der Zürcher zu alter Stärke zurückgefunden. Zusammen mit dem im Sommer von Montréal verpflichteten Johnathan Kovacevic bildet er das bisher defensiv beste Verteidiger-Paar der Liga. Auch Siegenthaler steht 21 Minuten pro Spiel auf dem Eis und weist eine Plus-Neun-Bilanz auf und hat 7 Punkte gebucht.
J.J. Moser (24, Tampa Bay)
Nachdem er seine ersten NHL-Jahre in der Wüste in Arizona – das Team wurde nach der letzten Saison nach Utah verfrachtet – verbracht hatte, hat der Seeländer nun einen Platz an der Sonne Floridas. Beim Stanley-Cup-Sieger von 2004, 2020 und 2021 spielt er an der Seite des schwedischen Top-Verteidigers Victor Hedman und steht fast 21 Minuten pro Partie auf dem Eis. Dabei hat Moser bisher einen guten Eindruck hinterlassen und konnte zuletzt Siege in den Schweizer NHL-Derbys gegen Winnipeg und New Jersey feiern. Er weist eine Plus-/Minus-Bilanz von +7 auf und hat 2 Tore und 4 Assists verbucht.
Timo Meier (28, New Jersey)
Wer wie der Appenzeller einen Achtjahresvertrag, der ihm im Schnitt 8,8 Mio. Dollar pro Saison einbringt, unterschrieben hatte, muss damit leben, dass die Fans Wunderdinge von ihm verlangen. So wird Meier den enorm hohen Erwartungen vielleicht nie ganz gerecht werden können. Doch der Powerflügel, der oft an der Seite von Hischier stürmt, hat sich gut von seiner Schulteroperation erholt und bisher je 7 Tore und Assists sowie eine +7-Bilanz auf dem Konto.
Roman Josi (34, Nashville)
Nach seiner dritten WM-Silbermedaille startete der Captain mit grossen Hoffnungen in die Saison, da sich die Predators im Sommer mit Steven Stamkos & Co. verstärkt hatten. Doch Nashville ist miserabel gestartet. Nur Chicago hat bisher weniger Punkte geholt. Auch am besten Schweizer Spieler der bisherigen NHL-Geschichte geht dies nicht spurlos vorbei. Die Minus-12-Bilanz des Berners, der bisher 2 Tore und 14 Punkte gebucht hat, sieht brutal aus. Doch wenn einer das Team (erneut) aus der Krise führen kann, ist es Josi, der mehr Schüsse aufs Tor (69) gebracht hat als jeder andere NHL-Verteidiger.
Pius Suter (28, Vancouver)
Das Schweizer Armee-Taschenmesser unter unseren NHL-Stars wird dort eingesetzt, wo es gerade gebraucht wird. So spielte der Mann aus Wallisellen ZH zuweilen auch wieder in der Top-Linie und konnte sich bereits sechsmal als Torschütze feiern lassen. Trainer Rick Tocchet schickt Suter auch aufs Eis, wenn der Gegner den Goalie durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt und es darum geht, eine Führung zu verteidigen.
Kevin Fiala (28, Los Angeles)
Über wie viel Klasse der Ostschweizer verfügt, hat jeder an der WM gesehen, als Fiala zum MVP gekürt wurde und er mit der Nati zum zweiten Mal Silber holte. In Los Angeles wurde der begnadete Flügel, der bisher 7 Tore und 5 Assists, aber auch eine Minus-5-Bilanz aufweist, einmal auf die Tribüne verbannt, weil er ein Team-Meeting verschlief. Fiala entschuldigte sich damit, dass er den Wecker auf seinem Tablet gestellt habe und dies nicht funktioniert habe. Darauf buchte er in den nächsten 4 Spielen 5 Punkte. Seither skort er aber seit 5 Partien nicht mehr.
Philipp Kurashev (25, Chicago)
Auch der Berner wurde einmal von Coach Luke Richardson («Er soll das als Weckruf verstehen») auf die Tribüne Platz verbannt. Doch Kurashev tut sich im schwächsten NHL-Team weiterhin schwer, hat erst 4 Punkte gebucht und hat mit -15 die schlechteste Plus-/Minus-Bilanz der ganzen Liga. Nur noch selten darf er in der Linie mit Jungstar Connor Bedard, mit dem er letzte Saison hervorragend harmonierte, ran.
Akira Schmid wurde nach einem Kurzeinsatz bei den Vegas Golden Knights wieder in die AHL nach Henderson geschickt. Im Farmteam spielen auch Lian Bichsel (Texas Stars), Rodwin Dionicio (San Diego Gulls) und Connor Hughes (Rocket de Laval).