Der Cup ist durch. Was man neben ein paar schönen Erinnerungen aber unbedingt mitnehmen sollte: den wunderbaren Pokal. Ein Pokal, der seiner Funktion als Meister-Insignie gerecht wird. Ein Pokal, der an Tafelsilber erinnert, etwas modern, aber auch einigermassen diskret.
Die National League sollte sich da unbedingt ein Beispiel nehmen. Der Schweizer Eishockey-Meister wird jeweils mit einer geschmacklosen braungelben Plexiglasröhre abgefrühstückt, die nach dem Willen des Erfinders wohl irgendwas darstellen soll, nur bloss keinen Pokal. Vielleicht ein Zeckenfänger für den Waldrand? Nicht mal saufen kann man daraus. Jeder Büchsenmacher stellt ruckzuck einen schöneren Meisterbecher hin, aber ruckzuck. Dafür braucht es einen Sockel, einen Kübel und im besten Fall zwei Griffe. Handwerk, nicht abstrakte Kunst. Sehr gerne aus Metall, die Farbe darf sämtliche Nuancen von ungepflegtem Trompetenblech enthalten, das stört keinen.
Warum sich das Schweizer Eishockey einen solchen Verstoss gegen den guten Geschmack leistet? Man weiss es nicht. Aber es hat leider Tradition. Der Vorgänger war ein blauer Schirmständer aus Verbundstoff, der Vor-Vorgänger erinnerte in seiner ganzen Hässlichkeit an einen nur teilweise explodierten Artilleriequerschläger.
Eine Plexiglasröhre. Ein Schirmständer. Schrapnell. Und das überreicht man dann dem Schweizer Eishockeymeister. Da darf man sich gerne mal bei den Fussballern informieren, die halten sich bei Pokalfragen in der Regel an die Basics. Eine sehr treffliche Idee. Ein Meisterpokal muss kein Designer-Experiment sein, nur von zeitloser Schönheit und etwas Eleganz.
Der Cup ist durch. Und der Kübel findet wohl irgendwo im Büro eines Bleistiftspitzers die letzte Ruhe. Mindestens der Pokal hätte das Zeug für ein paar weitere Runden durch die Schweizer Stadien.