Dinos Check
Adiletten, Schlipf und Kracks. Und wer ist schuld?

Wer stürzt, sucht den Fehler gern woanders. Wer sich freiwillig hinlegt ganz besonders.
Publiziert: 12.02.2021 um 16:35 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2021 um 08:51 Uhr
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Spezialist fürs unbefleckte Hinlegen: Fribourgs Chris DiDomenico.
Foto: PIUS KOLLER
Dino Kessler

Auf dem Weg zum Müllcontainer erwischt es den Nachbarn vom ersten Stock schwer: Ausgerutscht auf einer dünnen Schneeschicht. In einem Comic hätte man mit der Lautmalereikombination «Schlipf» und «Kracks» nachgewürzt und dann Sterne über seiner Birne kreisen lassen.

Personen, die keinen sportlichen Background haben, gehen in der Regel heftiger zu Boden als (ab)sturzgeübte Sportler. Wer nicht weiss, wie ein Fall über die Muskulatur abzufedern ist, überlässt die ganze Last dem Endoskelett. Bei Athleten setzt dabei ein Schutzreflex ein, bei allen anderen die Überraschung.

Ein geschätzter Kollege ging mal bei trockenen Verhältnissen auf einem Trottoir zu Boden, weil da einer achtlos ein paar Kügelchen Blähton entsorgt hatte. Vielleicht ein Lausbubenstreich? Der ruderte jedenfalls wild mit den Armen und verletzte sich dann leicht an einer Schulter, als er den Sturz abfedern wollte.

Das Umfallen überlässt man besser den Profis, aber dabei muss man dann schon genau hinsehen, warum der gefallen ist. Die Schlaumeier versuchen ja mittlerweile in allen Sportarten, den Grund für den Sturz einem Gegner in die Schuhe zu schieben. Das geht auf dem Gehsteig nicht. Ausser man kann die Ganoven dingfest machen, die Tonkügelchen auf Trottoirs hinterlassen.

Beim Profi-Sport gibt es dafür Schiedsrichter, aber die können sich ihrer Sache auch nicht mehr sicher sein, weil mit Schwalben und Schauspielerei nachgeholfen wird. Und wird mal einer per Video-Beweis überführt, treten schnurstracks die Klubs auf den Plan und erheben Einsprache. Eine ärgerliche Doppelmoral, weil die Klubs von den Schiedsrichtern – zumindest im Schweizer Eishockey – ein konsequentes Vorgehen gegen die Schwalbenkultur fordern. Allerdings nur dann, wenn es andere tun. Der Nachbar war übrigens in Adiletten unterwegs. Selber schuld.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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