Nichts gegen die Fachkompetenz von Guillermo Abascal. Wer jahrelang an der Seite von Star-Trainer Unai Emery gearbeitet hat, wer als Junior bei Barcelona war, der versteht was von Fussball.
Und doch ist das Amt als FCB-Cheftrainer (noch) eine Nummer zu gross für den Jung-Trainer. Wer den selben Jahrgang hat wie die lebenden Legenden Stocker und Frei, braucht Resultate. Abascal aber hat den schlechteren Punkte-Schnitt als Ciriaco Sforza. Wer so wenig Erfahrung hat wie der 33-Jährige, braucht eine Aura wie Julian Nagelsmann. Abascal aber wirkt eher überfordert.
Das Problem mit der Sprache
Dass er im Spiel gegen den FCZ bei den Auswechslungen seiner verletzten Spieler Lang und Millar ein fragwürdiges Bild abgibt, ist Sinnbild. Dass er nach Abpfiff die komplette Mannschaft erst öffentlich attackiert, um ihr nur einen Tag später wieder den Schmus zu geben, ebenfalls.
Dass Abascal kaum Deutsch spricht, macht die Sache nicht einfacher. Mit Paulo Sousa hatte der FCB schon mal einen Trainer, der die Landessprache nicht beherrschte. Doch der Portugiese lieferte Resultate, stand im Achtelfinal der Champions League, wurde Meister. Davon kann Abascal derzeit bloss träumen.
Grosses Selbstvertrauen
Dass der Spanier trotz ausbleibender Resultate davon spricht, Cheftrainer zu werden, spricht für sein Selbstvertrauen. Doch es wäre wohl eher in seinem Sinne, wenn er beim FCB zukünftig wieder ins zweite Glied rückt.
Und einem erfahrenen Cheftrainer assistieren würde.