Wo Tyson Fury (32) ist, ist viel heisse Luft. Das macht meistens Spass: Niemand im Box-Zirkus ist so unterhaltsam unterwegs wie der «Gypsy King». Sogar einen Sinn für Selbstironie hat der 2,06-m-Riese aus Morecambe, England. Etwas, das man im Schwergewichts-Boxen üblicherweise mit der Lupe suchen muss.
Darum sind diese Tage und Wochen wie gemacht für Fury. Offenbar wurde vor ein paar Tagen der Vertrag mit Rivale Anthony Joshua (31) endlich unterschrieben, der Mega-Fight zwischen den beiden Weltmeistern soll in diesem Sommer steigen, ein Rückkampf ist ebenfalls vorgesehen.
Peter Fury zweifelt am Fight seines Sohnes
Oder doch nicht? Furys Vater Peter diese Woche bei «BT Sport»: «Was haben sie unterschrieben? In meinen Augen nichts. Es gibt noch keinen Termin, keinen Austragungsort, nichts. Was bedeutet das alles, wenn es kein Datum und keinen Ort gibt? Was bedeutet es, wenn niemand bereit ist, das Geld auf den Tisch zu legen?» Tatsächlich ist der Austragungsort offen, von Las Vegas über London bis zu Saudi-Arabien scheint es eine Reihe von Optionen zu geben.
Maximale Verwirrung mal wieder. Das Element von Entertainer Fury. Der machte vor der vermeintlichen Einigung mit einer Suff-Behauptung von sich reden. «Ich habe trainiert und trainiert, und nichts ist passiert», sagte er bei IFLTV. «Darum mache ich jetzt Ferien, nehme meine Kalorien im Moment über Alkohol auf und trinke zwischen 8 und 12 Pints Lager am Tag.»
Scherz mit 12 Bier?
Das klingt ungesund – und höchst bedenklich, schliesslich sind Furys Suchtprobleme bestens dokumentiert. Wenns denn stimmt. Der Mann, der Klitschko und Wilder besiegte und immer noch ungeschlagen ist, tut schliesslich nicht nur alles für den Sieg, sondern auch für den bestmöglichen Scherz. Vor seinem Comeback im Sommer 2018 behauptete er bei BLICK, er habe «dank Sex, Drugs und Rock'n'Roll» abgenommen, «egal in welcher Reihenfolge». Der Bier-Spruch ist also mit höchster Vorsicht zu geniessen.
Was hingegen sicher ist: Im Hause Fury wird aufgerüstet. Nachdem zunächst – von der britischen Presse minutiös dokumentiert – drei 1000-Franken-Fernseher angeliefert wurden, folgt als Nächstes ein Monster-Whirlpool für 6500 Franken. Der Schwergewichts-Champion kann also bei 8 bis 12 Pints am Tag abtauchen – und auf Grossbildschirmen verfolgen, wie die Box-Experten rätseln, wann und ob er gegen Joshua kämpft. Oder so ähnlich. (eg)