Man leidet mit, wenn man die Aufnahmen aus der Physiotherapie sieht, die Joana Heidrich auf Instagram geteilt hat. Das Schröpfen soll das verklebte Narbengewebe der Beachvolleyballerin lösen. «Das ist sehr schmerzhaft. Ich muss an meine Schmerzgrenze gehen», sagt die 31-Jährige, «ich beisse mich durch».
Vor viereinhalb Monaten hat sich die Blockspielerin bei einem Service im WM-Bronze-Match in Rom (It) schwer an der Schulter verletzt. Und bezahlt noch immer den Preis dafür, dass damals die Erstbehandlung total unprofessionell abgelaufen ist. Das macht den Heilungsverlauf etwas komplizierter.
Heidrich erzielte nach der Operation zunächst langsam Fortschritte. «Die Reha ist anstrengend für Körper und Kopf.» Dies wegen der Schmerzen. «Es ist schwierig, sich zu konzentrieren.» Dabei standen Büroarbeiten, Korrespondenz – «ich bin ja selbständig» – sowie Abschlussprüfungen an.
«Die Gedanken kreisten nicht mehr nur um die Schulter»
Darum nahm sich die Olympia-Dritte von 2021 eine zweiwöchige Auszeit, auch von Social Media, wo sie ständig Fragen zu ihrem Zustand ausgesetzt ist. «Die Ferien auf Formentera taten so gut. Ich konnte abschalten, meine Gedanken kreisten nicht immer um die Frage, wie sich meine Schulter entwickelt.»
Nach den Ferien gings endlich etwas vorwärts. Noch kann Heidrich aber keinen Ball schlagen. Das Schultergelenk gleitet nicht sauber, die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Was geht? «Ich kann den Arm gerade ausstrecken und leichte Boxbewegungen ausführen.»
Heidrich bleibt positiv und gibt sich nun Zeit, obwohl sie Beachvolleyball so sehr vermisst. Ein Lichtblick: Nächsten Monat plant sie, erstmals im Sand zu stehen für Ballkontakte, die unterhalb der Schulter gespielt werden.