Inhaftierte US-Basketballerin
Griner bekennt sich schuldig – Russland kritisiert «Hype»

Präsident Joe Biden erklärte Brittney Griners (31) Freilassung zur «Priorität». Die US-Basketballerin bekannt sich wie erwartet schuldig, während Russland den «Hype» kritisiert.
Publiziert: 07.07.2022 um 17:53 Uhr
Die in Russland inhaftierte Basketballspielerin Griner bekennt sich in Russland schuldig.
Foto: Kirill Kudryavtsev

Für Basketballstar Brittney Griner stand am Donnerstag der nächste Gerichtstermin an, sie bekannte sich wie erwartet schuldig. «Ich hatte nicht die Absicht, russisches Recht zu verletzen», so die Angeklagte. Das endgültige Urteil steht noch aus.

Russland hat unterdessen den «öffentlichen Hype» der Regierung in Washington um die inhaftierte Griner als nicht hilfreich kritisiert. Das Aufsehen um Griner «lenke von dem Fall ab» und «störe», sagte der Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow am Donnerstag laut russischen Nachrichtenagenturen. Am Mittwoch hatte US-Präsident Biden die Freilassung der wegen Drogenschmuggels in Russland inhaftierten US-Bürgerin zur «Priorität» erklärt und mit der Ehefrau von Griner telefoniert.

Rjabkow sagte, die USA müssten vielmehr «die Signale, die aus Russland kommen», berücksichtigen. Sein Aufruf erfolgte am Tag der zweiten Anhörung im Prozess gegen Griner, die im Moskauer Vorort Chimki vor Gericht steht. Die 31-Jährige muss nach russischem Recht mit bis zu zehn Jahren Haft in einer russischen Strafkolonie rechnen. Hohen Behörden in Washington zufolge wird Griner «zu Unrecht und unter unerträglichen Umständen» festgehalten.

Griner schrieb Brief an Biden

Während Beobachter bereits über einen möglichen Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland spekulieren, muss dem Vize-Aussenminister zufolge zuerst «das Ergebnis dieses Verfahrens abgewartet werden», vorher liesse sich nicht «über den weiteren Verlauf sprechen», sagte Rjabkow.

Griner hatte zuvor einen Brief an Joe Biden geschrieben, der am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA, symbolisch im Weissen Haus hinterlegt wurde. Darin flehte die Sportlerin den Präsidenten an, sie nicht zu «vergessen».

Die Starspielerin der US-Profiliga WNBA war Mitte Februar am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden. Nach Behördenangaben fanden Beamte in Griners Gepäck Kartuschen für E-Zigaretten mit Cannabisöl. Die Menge entsprach weniger als einem Gramm Cannabis in fester Form, wie der Staatsanwalt am Freitag sagte.

Der Konflikt um den Basketballstar ereignet sich vor dem Hintergrund zunehmender diplomatischer Spannungen zwischen beiden den USA und Russland seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar. (AFP)

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