Die Energiesparmassnahmen, die der Winterthurer Stadtrat beschlossen hat, werden per sofort umgesetzt. Dazu gehört, dass Wahrzeichen bis Ende April 2023 nachts nicht mehr angestrahlt werden, wie die Stadt am Freitag mitteilte.
Dabei handelt es sich um das Stadthaus, den Hauptbahnhof, die Hauptpost, das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten, das Kunstmuseum, die Storchenbrücke, das Denkmal Jonas Furrer, das Altstadtschulhaus und die katholische Kirche St. Peter und Paul.
20-Grad-Grenze in Verwaltungsgebäuden
Auch mit der Festbeleuchtung, mit der an speziellen Tagen etwa in der Adventszeit einige Kirchen beleuchtet werden, ist vorerst Schluss. Gemäss Angaben der Stadt können mit dem Verzicht auf die Beleuchtung rund 1600 Kilowattstunden Strom pro Monat eingespart werden.
Noch mehr Sparpotenzial gibt es bei der Wasserversorgung: Ab sofort werden zahlreiche öffentliche Brunnen abgestellt, was rund 8500 Kilowattstunden Strom pro Monat einspart. Auch diese Sofortmassnahme gilt bis Ende April.
Einen Beitrag müssen auch die städtischen Angestellten und die Besucherinnen und Besucher von öffentlichen Gebäuden leisten: Die Verwaltungsgebäude werden im Winter nur noch auf maximal 20 Grad geheizt. Damit können 350'000 Kilowattstunden gespart werden, vor allem Fern- und Quartierwärme sowie Gas.
Schulen und Altersheime sind von der 20-Grad-Massnahme nicht betroffen. Sie werden wie bisher geheizt.
Nur eine Ofenlinie im Krematorium
Bereits zu einem früheren Zeitpunkt wurden drei weitere Energiesparmassnahmen umgesetzt: So ist etwa das Eis der Eissportanlage Deutweg einen Zentimeter dünner und wird mit einem neuen System produziert, was bis zu 5000 Kilowattstunden pro Monat spart.
Im Krematorium läuft nur noch eine von zwei Ofenlinien. Dafür wurden die Betriebszeiten dieser Ofenlinie verlängert. Kremiert wird aktuell zwischen 5 Uhr und 22 Uhr statt zwischen 6 Uhr und 18 Uhr. Dies spart ein Drittel des Gasverbrauches.
Notfallmässig stellte die Stadt auch bei der Kehrichtverbrennung auf ein neues System um: Um die Verbrauchsspitzen bei der Fernwärme decken zu können, speist die Stadt neu kein Gas mehr ein, sondern Öl. Dies spart Gas, erhöht aber den CO₂-Ausstoss.
Grüne pochen auf mehr Massnahmen
Die Grünen sind mit den Sparmassnahmen des Stadtrates nicht zufrieden. Das gehe zwar in die richtige Richtung, sei aber viel zu wenig, teilten sie mit. Städte wie Zürich und Basel würden schon viel weiter gehen.
Statt auf 20 Grad sollen die städtischen Büros nach Ansicht der Grünen nur noch auf 19 Grad geheizt werden. In Schulen seien 20 Grad ausreichend. «Bei entsprechender Kleidung und etwas Bewegung zwischendurch ist das durchaus zumutbar.»
Die Grünen vermissen zudem auch Sparmassnahmen beim Hallenbad Geiselweid, konkret kühleres Wasser und kühlere Raumtemperatur. (SDA)