Anstelle von Armeeangehörigen sind in der Kaserne Kloten plötzlich Kinder, Frauen und Männer in Zivilkleidung zu sehen. Laut einem Bericht des «Klotener Anzeigers» fragten sich die Einwohner, was da vor sich ging. Denn die Bevölkerung wurde nie informiert.
Gemäss Recherchen der Zeitung betreibt das Staatssekretariat für Migration (SEM) seit dem 6. November eine Asylunterkunft in der Einrichtung. Den Angaben zufolge wurden 360 Personen in der Kaserne untergebracht.
Keinerlei Kosten
Weshalb die Öffentlichkeit in diesem Fall nicht wie sonst üblich informiert wurde, ist unklar. Die Stadt Kloten wurde am 16. Oktober über die bevorstehende Inbetriebnahme der Asylunterkunft in Kenntnis gesetzt.
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Nach Angaben von Stadtrat Kurt Hottinger trägt die Stadt keinerlei Kosten. Auch die Lehrpersonen, welche die Kinder in der Unterkunft unterrichten, werden demnach vom Kanton finanziert. Weitere Auskünfte erteilt Hottinger nicht.
Nutzung zeitlich begrenzt
Wie aus einem Schreiben von SEM-Vorsteherin Christine Schraner Burgener an die Zürcher Kantonsregierung, welches der Zeitung vorliegt, hervorgeht, ist die Nutzung bis am 15. Dezember begrenzt. Eine Verlängerung steht nicht zur Diskussion.
Weil die Zahl der Asylgesuche stärker steigt als vom SEM zunächst angenommen, müssen die Kantone und Gemeinden mehr Geflüchtete aufnehmen als geplant. Die Armee erklärte Ende September, bis Ende 2024 bis zu 3700 Unterbringungsplätze zur Verfügung zu stellen. Zudem stellte sie in Aussicht, Armeeeinrichtungen vorübergehend zur Verfügung zu stellen, sofern diese nicht für den Eigenbedarf gebraucht werden. (noo)