Während der Coronavirus-Pandemie starben seit dem 25. Februar in der Schweiz mehr als 7000 Menschen, die Kantone und der Bundesrat wurden zu drastischen Massnahmen gezwungen. Ein Rückblick zeigt die wichtigsten Eckdaten:
5. Februar:Erster bestätigter Fall von Covid-19 in der Schweiz.
27. Februar: Start der Präventionskampagne des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gegen das Coronavirus: Hände waschen, in den Ellbogen oder ein Taschentuch husten und niesen und bei Husten und Fieber zu Hause bleiben.
28. Februar: Der Bundesrat verbietet bis zum 15. März alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen in der Schweiz.
5. März: Erster Coronavirus-bedingter Todesfall in der Schweiz.
13. März: Bereits über 1000 bestätigte Coronavirus-Fälle. Der Bundesrat schnürt ein erstes Hilfspaket für die unter der Pandemie leidenden Wirtschaft und stellt 10 Milliarden Franken zur Verfügung.
14. März: In mehreren Städten kommt es zu Hamsterkäufen. Das Tessin schliesst als erster Kanton alle Restaurants, Bars und Geschäfte mit Ausnahme von Lebensmittelläden und Apotheken.
15. März: Die Frühjahrssession des Parlaments wird abgebrochen.
16. März: Der Bundesrat beschliesst die Anwendung der Notstandsgesetze und versetzt das Land in den Ausnahmezustand. Alle Schulen und Ausbildungsstätten werden zunächst bis 4. April geschlossen. Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen sind verboten. In Bars, Restaurants und Diskotheken dürfen sich maximal 50 Personen aufhalten. Demonstrationen sind verboten.
17. März: Bis auf Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Drogerien werden alle Geschäfte geschlossen. Die Armee wird mobilisiert; Armeeangehörige leisten Einsätze in zahlreichen Kantonen.
19. März: Die Menschen sollen zuhause bleiben und auch möglichst im Homeoffice arbeiten. Der öffentliche Verkehr wird schrittweise ausgedünnt.
20. März: Versammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum werden verboten. Desinfektionsmittel und Schutzmaterial sind Mangelware. Nicht notfallmässige Operationen in Spitälern werden verboten.
24./25. März: Die Einreisebeschränkungen in die Schweiz werden auf alle Schengen-Staaten ausgedehnt. Das Aussendepartement holt Tausende gestrandete Schweizer Touristen aus dem Ausland nach Hause.
27. März: Der Bund hat nach eigenen Angaben nun genügend Hygienemasken an Lager.
4. April: Fast jeder vierte Erwerbstätige in der Schweiz befindet sich inzwischen in Kurzarbeit – das betrifft rund 1,3 Millionen Menschen.
11. April: Die Ansteckungszahlen gehen auf 500 bis 700 neue Covid-19-Fälle pro Tag zurück.
16. April: Der Bundesrat kündigt die schrittweise Aufhebung der Lockdown-Massnahmen in drei Etappen an: für 27. April, 11. Mai und 8. Juni.
4. bis 6. Mai: Die ausserordentliche Session von National- und Ständerat wird in die Messehallen der Bernexpo verlegt, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. Auch die Sommersession wird dort abgehalten.
6. Mai: Die eidgenössischen Räte geben grünes Licht für ein rund 57 Milliarden Franken schweres Corona-Kreditpaket. Für Krippen und Kitas beschliessen sie zusätzliche Ausgaben.
11. Mai: Neben den obligatorischen Schulen dürfen Läden, Cafés, Restaurants, Fitnesscenter, Bibliotheken und Museen ihre Türen wieder öffnen, falls sie Schutzvorkehrungen getroffen haben.
20. Mai: Der Bundesrat beschliesst, zusätzliche 14,2 Milliarden Franken in die Arbeitslosenversicherung einzuschiessen.
6. Juni: Kinos, Theater, Zoos, Skilifte, Campingplätze, Schwimmbäder und nachobligatorische Schulen können den Betrieb wieder aufnehmen. Für öffentliche Anlässe gilt eine 300-Personen-Obergrenze.
15. Juni: Die Schweiz öffnet ihre Grenzen wieder zu allen EU-Mitgliedsstaaten und zu Grossbritannien.
22. Juni: Versammlungen von bis zu 1000 Personen sind unter Einhaltung von Schutzkonzepten erlaubt. Weitere Einschränkungen für Gaststätten und Diskotheken werden aufgehoben.
6. Juli: Im öffentlichen Verkehr gilt für alle Personen ab 12 Jahren eine Maskenpflicht. Die Pflicht gilt ab 6. Juli in Zügen, Trams und Bussen, Bergbahnen, Seilbahnen und auf Schiffen. Und wer aus in Sachen Pandemie als problematisch eingestuften Ländern oder Gebieten in die Schweiz einreist, muss sich in Quarantäne begeben. Die Liste der betroffenen Staaten wird regelmässig angepasst.
6. August: Angehörige von Staaten ausserhalb des Schengenraums dürfen nach wie vor nicht in die Schweiz einreisen - mit Ausnahme von rund 20 Ländern. Damit bestehen Einreisesperren für 160 Länder.
11. September: Wer aus einer Grenzregion eines Nachbarlandes einreist, muss nicht in eine zehntägige Quarantäne – auch dann nicht, wenn die Region hohe Corona-Fallzahlen zu verzeichnen hat.
1. Oktober: Auch Grossanlässe mit über 1000 Personen sind in der Schweiz wieder erlaubt. Es gelten jedoch strenge Auflagen.
7./8. Oktober:Die zweite Welle rollt an. Ansteckungszahlen steigen schweizweit auf über 1000 pro Tag. Der Kanton Tessin reagiert mit der Schliessung von Clubs, Diskotheken und Tanzlokalen.
11. Oktober: Der Bund erarbeitet zusammen mit den Kantonen eine Winterstrategie für die Bewältigung der Corona-Pandemie.
19. Oktober: Die Maskentragpflicht wird ausgeweitet auf alle geschlossenen öffentlichen Innenräume, einschliesslich Perrons, Bushaltestellen und Flughäfen.
23. Oktober: Zahlreiche Kantone fahren angesichts weiter steigender Fallzahlen Freizeitaktivitäten massiv herunter und dehnen die Maskenpflicht aus.
28. Oktober: Einzelne Kantone bitten erneut die Armee um Unterstützung. Der Bundesrat beschliesst Massnahmen, unter anderem die Zulassung von Schnelltests, eine Maskenpflicht im Freien, das Verbot von privaten Treffen mit mehr als zehn Personen und die Schliessung von Discos.
4./5./6. November: Die Zahl der Neuinfektionen steigt schweizweit vorübergehend auf über 10'000 pro Tag. Die Westschweizer Kantone Neuenburg, Waadt, Freiburg und Wallis schliessen Bars und Restaurants.
1. Dezember: Der Bund definiert die Impfstrategie: Zuerst sollen Risikopatienten und -Personen geimpft werden.
9. Dezember: Die Vereinigte Bundesversammlung gedenkt in einer Schweigeminute der Covid-Toten in der Schweiz.
12. Dezember: Auf Anordnung des Bundesrates werden schweizweit Restaurants und Bars zwischen 19 Uhr und 6 Uhr morgens geschlossen. Das gilt auch für Geschäfte, Märkte, Museen, Bibliotheken, Freizeit- und Sportzentren. Die Massnahmen gelten bis 22. Januar.
18. Dezember: Das Parlament verabschiedet das Covid-19-Gesetz. Damit stehen mittlerweile bis zu 2,5 Milliarden Franken von Bund und Kantonen für Härtefall-Hilfen zur Verfügung. Voraussetzung ist eine Umsatzeinbusse, deren Umfang der Bundesrat noch bestimmen muss. Menschen mit Tiefstlöhnen erhalten bei Kurzarbeit vorübergehend den vollen Lohn entschädigt. Professionelle und halb-professionelle Mannschaftssport-Clubs erhalten À-fonds-perdu-Hilfen.
19. Dezember:Swissmedic erteilt die Zulassung für den von Pfizer/Biontech entwickelten Impfstoff, den ersten in der Schweiz zugelassenen Impfstoff zum Schutz vor Covid-19. Zulassungsgesuche für Impfstoffe liegen auch von Moderna, Astrazeneca und Janssen-Cilag vor.
20. Dezember: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) setzt Flüge zwischen der Schweiz und Grossbritannien sowie Südafrika aus, da in Grossbritannien und Südafrika mutierte, ansteckendere Coronaviren entdeckt worden sind.
22. Dezember: Gaststätten, Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie Zoos müssen ganz schliessen, den Menschen wird empfohlen, zu Hause zu bleiben. Skigebiete dürfen mit kantonaler Genehmigung geöffnet werden, abhängig von der epidemiologischen Lage. Die Nachbarländer, mit Ausnahme von Österreich, haben ihre Skigebiete geschlossen.
23. Dezember: Impfstart in der Schweiz: Unter den ersten Geimpften ist eine 90 Jahre alte Frau im Kanton Luzern – der Kanton hat die Impfkampagne als erster lanciert. Bis Ende Jahr verabreichen rund die Hälfte der Kantone erste Impfungen, die übrigen starten im Januar.
24. Dezember: Die mutierte Variante des Coronavirus aus Grossbritannien wird in der Schweiz erstmals in zwei Proben von Briten nachgewiesen, die in der Schweiz positiv getestet wurden.
30. Dezember: Der Bundesrat verschärft die bis 22. Januar geltenden Schutzmassnahmen nicht, obwohl er die epidemiologische Lage als besorgniserregend einstuft. Er will die Lage am 6. Januar erneut beurteilen. (SDA/bra)