Gemessen an den täglichen Todesfällen trifft die zweite Welle die Schweiz härter als die erste: Seit dem 4. November sterben an einzelnen Tagen mehr als 60 Menschen an Corona. Am Dienstag meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 107 Tote innerhalb von 24 Stunden, am heutigen Mittwoch sind es 86. Solchen Zahlen wurden im Frühling nicht erreicht.
Betroffen sind vor allem über 80-Jährige. Seit Anfang November fallen rund 70 Prozent aller Todesfälle in der Schweiz auf diese Altersklasse. Tödliche Verläufe bei Erkrankten unter 60 sind selten.
Auch das Mittelland hat eine Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen
Die zweite Welle schlägt sich auch in der Übersterblichkeit nieder. Bei den über 65-Jährigen sterben bereits seit der zweiten Oktoberhälfte mehr Menschen als in normalen Jahren, wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BfS) zeigen.
Am deutlichsten ist die Übersterblichkeit in der Genfersee-Region und – anders als bei der ersten Welle – im Mittelland. Auch die Ost- und die Zentralschweiz verzeichnen gemäss BfS eine leichte Übersterblichkeit bei den über 65-Jährigen. In den Regionen Zürich und Nordwestschweiz sterben nicht mehr Menschen als im langjährigen Durchschnitt. Bei unter 65-Jährigen gibt es in keiner Region eine Übersterblichkeit.
In der ersten Welle verzeichnete die Schweiz von Mitte März bis Mitte April eine Übersterblichkeit. Insgesamt starben in der Schweiz seit Ausbruch der Pandemie 2863 Menschen, davon 859 in den letzten vier Wochen.