Wer die WM-Partien mit Freunden und anderen Fans beim Public Viewing verfolgen will, muss dies in manchen Fällen bei winterlichen Temperaturen tun. Einige Public Viewings wurden gleich ganz gestrichen, etwa jene auf öffentlichem Grund in Zürich. Hintergrund ist auch der Veranstaltungsort Katar, der bei vielen umstritten ist.
Marc Birrer (38) ist verantwortlich für das Public Viewing im Winterdörfli in Sursee LU. «Die WM im Winter ist für uns sehr ungewohnt. Normalerweise verfolgen wir die Spiele in Flip-Flops und kurzen Hosen», sagt er zu Blick. Birrer spürt den Unterschied: «Wir gehen von einem geringeren Ansturm aus.»
Bei den Spielen mit Schweizer Beteiligung ist das Interesse trotz allem gross. Im Winterdörfli Sursee sind alle für Reservationen vorgesehenen Tische bereits vergeben. «Einige Plätze lassen wir absichtlich für spontane Besucher frei», so Birrer. Bei anderen Spielen würden die Reservationen nicht so stark beansprucht.
«Das Setting jetzt ist um 180 Grad gedreht»
Ueli Fritschi (49) von der Generali WM Lounge in Uster ZH hat noch Platz, wenn am Donnerstag um 11 Uhr die Schweiz gegen Kamerun antritt. Der Veranstalter zählt darauf, dass noch etwas Euphorie aufkommt. «Am Montag war es noch ruhig», sagt Fritschi. Der Erfolg hänge schlussendlich auch davon ab, welche Mannschaften weiterkommen. «Ich hoffe, dass der Funke noch überspringt.»
In Katar spielen 32 Nationalmannschaften um den begehrtesten Titel im Fussball. Hier gibt es alle News rund um die Weltmeisterschaft.
In Katar spielen 32 Nationalmannschaften um den begehrtesten Titel im Fussball. Hier gibt es alle News rund um die Weltmeisterschaft.
Der Berner Beat Wenger (40) organisierte bei der EM 2021, die im Sommer stattfand, das Public Viewing Dr Bitz im Freien. «Das Setting jetzt ist um 180 Grad gedreht», sagt der Veranstalter. Für die WM 2022 kam Wenger in den Vidmarhallen in Liebefeld BE unter.
«Für die Schweiz-Spiele haben wir eine extrem gute Resonanz», sagt er. «Ansonsten ist das Echo bisher eher verhalten.» Auch wenn das Interesse nicht immer gleich gross ist, will Widmer keine Ausnahmen machen: «Wenn wir uns Public Viewing nennen, müssen wir jedes Spiel zeigen.»
«Der Andrang für die Schweiz-Spiele ist sehr gross»
In der Mehrzweckhalle Teuchelweiher in Winterthur ZH sind die Schweiz-Spiele zum Teil schon ausverkauft. Ansonsten hofft Patrice Frauenfelder (25) vom Team Winti Arena auf interessante Paarungen nach der Gruppenphase: «Jetzt braucht es noch ein bisschen, bis die guten Partien stattfinden.»
Bei der WM-Factory in Rorschach SG ist sogar das Spiel zwischen Serbien und der Schweiz vom 2. Dezember schon komplett ausgebucht. Veranstalter Silvio Hitz (29): «Der Andrang für die Schweiz-Spiele ist sehr gross.» Am Montag seien hingegen deutlich weniger Leute gekommen. «Das haben wir so erwartet.»
Auch für Jonas Gass (34) vom Volta Bräu in Basel ist es keine Überraschung, dass bisher vor allem die Schweiz-Spiele auf Interesse stossen. Das sei bei der EM 2021 auch schon so gewesen. «Da waren die Vorrundenspiele auch selten ausgebucht, ausser wenn die Schweiz spielte.» Das beginne dann ab der spannenden Phase richtig anzuziehen, sagt Gass. «Oder wenn es Kracher gibt wie Deutschland gegen Spanien.»