Praktisch, einfacher Zugang und schnell: Die E-Trottinetts haben die Schweizer Strassen erobert. Vor allem Jugendliche nutzen die Gefährte, um sich von A nach B zu bewegen. Im Aargau reicht das den Jugendlichen aber nicht. Früher motzten Heranwachsende ihre Mofas auf, heute sind E-Trottis sowie E-Roller an der Reihe.
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Verhalten immer fahrlässiger
Mit den frisierten Trottinetts und Rollern lassen sich die Jugendliche allerlei Dinge zuschulden kommen: Überschreiten des Tempolimits, zu dritt fahren oder auf dem Trottoir herumflitzen. Die Aargauer Polizei und die Jugendstrafbehörden beunruhigt die Entwicklung. Wie die Stadtpolizei Baden gegenüber «Argovia Today» mitteilt, führen diese darum nun vermehrt Kontrollen durch.
Immer mehr Anzeigen
Wie die Aargauer Jugendanwaltschaft bekannt gibt, hat es im Jahr 2023 beinahe 190 Anzeigen wegen E-Fahrzeugen gegeben. Vor allem Unfälle dominieren in den eingereichten Beschwerden. Die Versicherung Suva spricht gar von einer Verzwanzigfachung der Unfälle mit diesen Gefährten im vergangenen Jahr.
Dabei unterstreicht Gil Fernandez, Leiterin der Aargauer Jugendanwaltschaft, gegenüber «Argovia Today»: «Alle sind hier in der Verantwortung. Die Eltern sind verantwortlich, dass die Jugendlichen nicht ohne Führerausweis fahren und auch nicht ihre Geschwister mitfahren lassen.»
Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren müssen laut Bundesamt für Strassen einen Führerausweis der Kategorie M. haben, um ein E-Trotti oder einen E-Roller zu steuern. Zudem darf das Gefährt nicht schneller als 20 km/h fahren – offiziell zumindest, ein frisierter Roller kann natürlich auch schneller sein. Für E-Roller gilt Helmpflicht, bei Trottis ist dies empfohlen.
Verfolgungsjagd durchs Quartier
Wie dreist einige Fahrer mit ihren E-Flitzern sind, zeigt der Fall eines 57-Jährigen in St. Gallen Ende März 2023. Weil er keinen Helm anhat und zu schnell unterwegs ist, will ihn die Polizei anhalten. Doch dieser denkt nicht einmal dran und gibt stattdessen Gas. Wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, brettert der Mann über einen Parkplatz vor dem Bahnhof und saust nach einer halsbrecherischen Fahrt in eine Quartierstrasse.
Hinter ihm Blaulicht und verzweifelte «Halt, Polizei»-Rufe. Doch die Beamten müssen sich geschlagen geben und die Verfolgungsjagd abbrechen. Vier Tage später kann der Täter dann doch geschnappt werden – in Flagranti, weil er ohne Kontrollschild und ohne Ausweis erneut durch den St. Galler Bahnhof fräst.