Ist der Schulweg meines Kindes zu gefährlich? Die Frage führt regelmässig zu Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Behörden. Denn: Die Amtspersonen schätzen die Situation gern anders ein als die betroffenen Eltern.
In Zürich befeuerte Ende letzten Jahres ein tragischer Unfall die Diskussion um die Gefährlichkeit am Escher-Wyss-Platz. Ein Fünfjähriger wurde auf seinem Weg in den Kindergarten überfahren. Nach dem Drama meldeten sich Eltern in den Medien zu Wort. Und sagten: Man habe seit Jahren ein schlechtes Gefühl. «Das Tragische daran ist, dass die Eltern die Gefahr erkannt und gemeldet hatten – aber die Behörden nicht reagiert haben», sagte zum Beispiel ein Vater. Mittlerweile hat die Stadt erste Massnahmen ergriffen.
«Ein Schubser, schon kann es ein Unglück geben»
Im Juli klagten Eltern aus Gamsen VS über den Schulweg ihrer Kinder: Weil es kein richtiges Trottoir gibt, fahren die Autos mit 50 km/h knapp an den Kindern vorbei. «Ein Schubser, ein Kind stolpert, und schon kann es ein Unglück geben», so ein betroffener Vater zu Blick. Die Gemeinde hat nun reagiert und ein Kindertaxi organisiert. Damit sind die Eltern noch nicht zufrieden: Sie wünschen sich eine Temporeduktion auf 30.
In Tübach SG sorgte die Uneinigkeit mit einem Nachbarn für einen Horror-Schulweg, wie Blick im April berichtete: Weil ein Trottoir fehlt, führt der sicherste Schulweg für die drei Söhne des Ehepaars Dietrich über ein Nachbargrundstück. Doch der Nachbar sperrte sich, angeblich aus versicherungstechnischen Gründen. Und einen Fussgängerstreifen gibt es auch nicht. Den Kindern blieb nichts anderes übrig, als über die stark befahrene Strasse zu rennen. Mittlerweile haben die Eltern eine Lösung gefunden, dank eines anderen Nachbars.
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