Am Samstagmittag sind im Val Musauna zwei Skifahrerinnen (†53 und 54) von einer Lawine erfasst worden. Eine der Frauen starb.
Kurz vor 13 Uhr befuhren die Skifahrerinnen im Skigebiet Samnaun GR einen Ziehweg. Oberhalb dieses Wegs im Bereich Prai Lunga, der derzeit lediglich als Zugangsweg für Pistenmaschinen dient, löste sich eine Nass-Schneelawine.
Skifahrerinnen versuchten auszuweichen
Obwohl die beiden Skifahrerinnen den Lawinenabgang bemerkten und versuchten, der Lawine noch auszuweichen, wurden sie erfasst und rund 40 Meter in Richtung Tal gerissen. Dabei wurde eine der Frauen teilweise, die andere hingegen vollständig verschüttet.
Die zum Teil verschüttete Person konnte durch die Rettungskräfte schnell geborgen und in das Spital in Zams (Ö) geflogen werden. Die vollständig verschüttete Frau hingegen konnte erst etwas später durch einen Suchhund geortet und durch Retter geborgen werden. Die geborgene Skifahrerin wurde unter Reanimation in das Spital in St. Gallen geflogen, wo sie ihren Verletzungen erlag. Nun ermittelt die Kantonspolizei zusammen mit der Staatsanwaltschaft Graubünden.
Zweite Lawine trifft Piste
Am Sonntagnachmittag kam es erneut zu einer Lawine im Skigebiet Samnaun. Das berichtet ein Blick-Leserreporter. Ein Foto zeigt: Dieses Mal hat die Lawine die Piste getroffen. Daraufhin kam es zu einer Rettungsaktion. «Helikopter und Dutzende Rettungskräfte waren vor Ort», sagt der Leserreporter. Zudem seien auch die anwesenden Skifahrerinnen und Skifahrer zur Hilfe geeilt.
Die Kantonspolizei Graubünden bestätigt auf Blick-Anfrage den Einsatz. Dieser sei inzwischen abgeschlossen. Es habe keine Verletzten gegeben.
Wintersaison forderte 15 Lawinen-Tote
In der Schweiz kamen während der abgelaufenen Wintersaison 15 Menschen in Lawinen ums Leben, berichtet das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Die Opferzahlen liegen damit nahe am 20-jährigen Mittelwert von 17 Todesopfern.
Insgesamt wurden dem SLF vom 1. Oktober 2022 bis am 31. März dieses Jahres 118 Schadenlawinen, also mit Sach- oder Personenschäden, gemeldet. Darunter waren 103 Personenlawinen mit insgesamt 149 erfassten Menschen.