Insgesamt wurden neun Personen verletzt. Die Identität aller von der Lawine erfassten Mitglieder der fünf Tourengruppen war am Sonntag noch nicht geklärt, wie Stève Léger, der Sprecher der Kantonspolizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Die Staatsanwaltschaft des Oberwallis nahm Ermittlungen auf. In deren Ablauf wird sie auch Befragungen vornehmen, um die Ursache des Lawinenniedergangs abzuklären. Sollte ein Tourengänger oder eine Gruppe die Lawine ausgelöst haben, sind Strafverfahren möglich.
Die Lawinengefahr im Wallis war am Samstag mässig. Dennoch registriert die Walliser Kantonspolizei einen Drittel der tödlichen Lawinenunfälle bei dieser Gefahrenstufe.
Die Lawine ging im Saastal am Alphubel auf 4000 Metern über Meer nieder und erfasste die Skitourengänger. Der Lawinenkegel war Polizeiangaben zufolge 200 Meter breit und lag auf etwa 3700 Metern über Meer in hochalpinem Gelände.
Einige der Tourengänger wurden vollständig verschüttet, andere teilweise. Die Gruppen hatten die Nacht in der Täsch-Hütte verbracht und waren mit Fellen am Aufstieg zum Alphubel.
Dank des raschen Rettungseinsatzes liess sich schlimmeres verhindern. Der Alarm ging am Samstag kurz nach 10.30 Uhr ein und die Polizei löste einen Grosseinsatz aus. Helikopter flogen Retter und Material zum Lawinenkegel.
Zehn Lawinensuchhunde und ihre Führer, Angehörige der Bergrettung Saas, Angestellte der Bergbahnen Saas-Fee sowie Feuerwehrleute von Saas-Fee, -Almagell und -Grund standen im Einsatz. Zwei Personen wurden den Angaben zufolge praktisch sofort nach dem Eintreffen des Grossaufgebots aus dem Lawinenkegel befreit.
Fünf der Verletzten flogen Rettungshelikopter ins Spital Sitten und vier ins Spital Visp. Drei von ihnen konnten nach ambulanter Behandlung die Spitalpflege verlassen. «Sie haben Riesenglück gehabt», erklärte Polizeisprecher Léger.
Um nach dem Lawinenunfall weitere Lawinenabgänge zu vermeiden, evakuierten die Rettungskräfte drei bereits aufgestiegene Personen vom Gipfel des Alphubels.
In den Walliser Alpen herrschte am Osterwochenende Hochbetrieb. Viele Wintersportlerinnen und -sportler wollten das gute Wetter nutzen. Der Alphubel im Saastal gilt gemäss dem Schweizer Alpen-Club (SAC) als nicht sehr anspruchsvoll für Tourengänger.
(SDA)