«Beunruhigung. Das ist das Wort der Stunde», sagte Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektionen am Dienstag im Schweizer Radio SRF zur aktuellen Corona-Situation in der Schweiz. Die Bevölkerung habe es jetzt in der Hand, mit einer Verhaltensänderung weitere Massnahmen zu verhindern.
Relativ lange seien die Fallzahlen linear oder gar rückläufig gewesen, sagte Engelberger in der Sendung «Tagesgespräch». «Es ist möglich, dass die Situation uns zu viel Vertrauen gegeben hat.» Das sei aber eine gefährliche Illusion. Es sei kühler geworden, das Leben verlagere sich wieder in die Innenräume. Die Wahrnehmung und das Verhalten müssten sich wieder ändern.
Keine «unvorsichtigen Anlässe»
Jeder und jede habe den Schlüssel in der Hand, durch vorsichtiges Verhalten, etwa bei Familien- und Firmenanlässen, bei Apéros und im Vereinsleben, dafür zu sorgen, dass die Zahlen nicht weiter steigen. Masken tragen, Abstand halten und keine «unvorsichtigen Anlässe» durchzuführen sei wichtig – auch für das Sicherstellen des Contact Tracings, das derzeit in einigen Kantonen an die Kapazitätsgrenzen stösst.
Auch Veranstalter von Grossanlässen müssten extrem aufpassen, «es verträgt nichts mehr», so Engelberger. Seit Anfang Oktober sind Grossveranstaltungen wie Fussball- oder Eishockeyspiele wieder erlaubt. Treiber der neuen Ansteckungen sind sie nach Engelbergers Informationen jedoch nicht.
Es komme drauf an, was Menschen umsetzen
Solange bei Veranstaltungen, bei Privatanlässen oder in Clubs Disziplin herrsche, seien weitere Massnahmen wie Schliessungen oder das Verbieten von Veranstaltungen nicht nötig. Sollte es aber anderweitige Hinweise geben, müsse «zurückbuchstabiert» werden und etwa die Anzahl Personen in einem Stadion wieder reduziert werden.
Die Kantone seien jetzt aufgerufen zu prüfen, ob sie bei den Massnahmen nachschärfen müssten. Er geht davon aus, dass in mehreren Kantonen weitere Massnahmen kommen werden. Am Schluss komme es aber darauf an, was die Menschen umsetzen würden. (SDA)
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