Erfüllt Vorgaben nicht
Aargauer (54) zu jung – trotzdem für Impfung angemeldet

Michael Barth erfüllt die aktuellen Vorgaben für die Verabreichung des Corona-Impfstoffes nicht. Dennoch konnte er sich anmelden und den Termin wahrnehmen.
Publiziert: 07.01.2021 um 11:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2021 um 13:07 Uhr
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Der Aargauer Michael Barth ist mit 54 Jahren eigentlich zu jung, um einen der heiss begehrten Impfstoffe gegen das Coronavirus zu ergattern.
Foto: keystone-sda.ch

Der Aargauer Michael Barth ist mit 54 Jahren eigentlich zu jung, um einen der heiss begehrten Impfstoffe gegen das Coronavirus zu ergattern. Dennoch meldete er sich online an – und erhielt einen Termin im Kantonsspital Aarau AG.

Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, werden im Aargau derzeit nur über 75-jährige sowie besonders gefährdete Personen geimpft. Obwohl Barth sein exaktes Geburtsdatum angegeben und somit ausgewiesen hat, dass er zu jung ist, kontaktierte man ihn nie – er bekam eine Terminbestätigung und nahm diesen im Kantonsspital Aarau wahr.

IT-Lösung ermöglichte Anmeldung

Eine halbe Stunde vor dem Termin sagte er zur «Aargauer Zeitung»: «Entweder impfen sie mich oder sie schicken mich nach Hause.» Er wisse zwar genau, dass er die Kriterien nicht erfüllt. «Aber die IT hat eine Anmeldung schliesslich ermöglicht. Es müsste doch möglich sein, das richtig zu programmieren und zu organisieren», kritisiert er.

Doch beim Chef-Infektiologen des Kantonsspitals Aargau, Christoph Fux, war Endstation. Dieser habe ihn zum Gespräch gebeten und danach wieder nach Hause geschickt. Er habe ihn darauf hingewiesen, dass er mit seiner Anmeldung bestätigt habe, über 75 Jahre alt zu sein. Dies, weil er bereits vor der Eingabe des Geburtsdatums ein Häkchen am entsprechenden Ort gesetzt habe.

Software noch nicht ausgereift

Fux sagte zur Zeitung, dass mit der Software nicht alles nach Plan gelaufen ist. «Leider ist es unserem Programm, das wir nun anwenden müssen, nicht möglich, aus dem Geburtsdatum automatisch das Alter zu berechnen und dann eine Fehlermeldung zu generieren.»

Solche Vorfälle wie der von Michael Barth sind laut Fux in den letzten Tagen nur vereinzelt vorgekommen. Patientinnen und Patienten, die die Kriterien nicht erfüllen, werden auch nicht geimpft. «Der Impfstoff wird für den nächsten Patienten gebraucht.» Sind abends einzelne Dosen überzählig, werden laut Fux Mitarbeitende von den Covid-­Stationen, die dem Virus den ganzen Tag ausgesetzt sind, damit geimpft.

Künftig wird das Kantonsspital Aarau die Liste mit den Anmeldungen auch auf das Alter kontrollieren. Alle, die die Kriterien nicht erfüllen, werden telefonisch kontaktiert. Ausserdem werde auf der Terminbestätigung sichtbar sein, dass die Person bestätigt hat, 75 oder älter zu sein. (myi)

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