Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt (59) analysiert die aktuelle Situation knallhart. Und bringt es trocken auf den Punkt. «Wir sind in der grössten Wirtschaftskrise seit dem zweiten Weltkrieg. Der Weg zur Normalität geht nur über die Impfung gegen Corona», sagt er auf Blick TV.
Er appelliert an die Vernunft der Bevölkerung, weil es keine gesetzliche Grundlage für eine Impfpflicht gibt. Ausser in Berufen, die mit besonders vulnerablen Personen zu tun haben. Er betont aber: «Wenn sich jemand nicht impfen lassen will, kann man ihn in eine andere Abteilung versetzen. Wenn das nicht möglich ist, kann das allenfalls auch zur Kündigung kommen», so Vogt.
«Gesetz kritisch anschauen»
Eine allgemeine Impfpflicht sei derzeit kein Thema. «Wenn die Pandemie aber vorbei ist, müssen wir das Gesetz kritisch anschauen und allenfalls auch prüfen, ob es eine allgemeine Impfpflicht braucht», sagt der Arbeitgeberpräsident.
Am meisten unter Corona gelitten hätten die Gastronomie, der Tourismus und der Detailhandel. Vogt ist aber wichtig: «Es gibt auch Branchen, in denen es gut läuft. Etwa in der Pharmaindustrie oder in der Tech-Branche.» Klar sei aber: «2020 fehlen Hunderttausende Arbeitstage wegen Corona.»
Das es mit dem Impfstoff nun doch so schnell gegangen sei, sei ein Wunder. «Nun braucht es aber noch etwas Geduld. Ich erhoffe mir, dass Bund und Kantone zusammen Vollgas geben. Und dass wir bis Ende April den Grossteil der Schweizer geimpft haben – und dann wieder eine gewisse Normalität einkehrt.»
30 Milliarden Franken Schaden
Vogt geht davon aus, dass sich sehr viele Leute impfen lassen. «Es ist doch widersinnig, dass man nun diskutiert, ob man sich impfen lassen will oder nicht. Die Impfung ist ein gutes Mittel, um wieder zur Normalität zurückzukehren.»
Der Schaden, den das Virus angerichtet hat, schätzt Vogt auf 30 Milliarden Franken. «Deshalb ist es umso wichtiger, dass Geimpfte möglichst schnell wieder zurück zur Arbeit ins Büro können.» (pbe)