Nicht nur die Corona-Erkrankung macht den Patienten zu schaffen. Nun drohen den Betroffenen auch noch Nachteile bei einigen Krankenversicherern. Patienten, die an dem Virus erkrankt sind oder waren, könnten mit ihrem Antrag auf eine Zusatzversicherung abgelehnt werden. Das geht aus einer Umfrage von Tamedia hervor.
Der Grund: Mögliche Folgeschäden der Krankheit seien noch nicht genügend bekannt. Darum prüfe der Versicherer vor der Aufnahme besonders kritisch diejenigen Corona-Patienten, die einen schweren Krankheitsverlauf hinter sich haben. Eine Ablehnung der Aufnahme ist dann nicht ausgeschlossen, heisst es in dem Bericht. Das betreffe vor allem Dienstleistungen im Rahmen der Spital-Versicherung, sagt der Krankenkassen-Experte Felix Schneuwly (59) von Comparis zu BLICK. Die Grundversicherung sei von der kritischen Corona-Analyse ausgeschlossen.
Gleich wie Krebs-, Diabetes- oder Arthrose-Patienten
Vor jeder Aufnahme befragen die Versicherer den Patienten nach Vorerkrankungen. Taucht dabei eine Corona-Infektion auf, schauen einige Unternehmen ab jetzt noch kritischer hin. Die Helsana Versicherung gibt an, bei Corona-Patienten auf den Verlauf und mögliche Folgekrankheiten wie Lungenproblemen zu achten. Entsprechend behält sich der Versicherer vor, die Person für die Zusatzversicherung abzulehnen. Eventuell auch nur vorläufig, es kann durchaus sein, dass Helsana nach einiger Zeit prüfe, ob nun die Bedingungen für eine Aufnahme gegeben seien.
Ähnlich gehen die CSS und die Concordia vor. Zusätzliche Krankenakten und eine kritischere Beurteilung könnten dann dazu führen, dass der Patient abgelehnt wird. Dabei gehen die Versicherer bei den Corona-Erkrankten mit dem gleichen Verfahren vor wie bei Krebs-, Diabetes- oder Arthrose-Patienten.
Aber nicht alle Versicherer machen mit. KPT, Sanitas, Groupe Mutuel und Axa Schweiz geben an, die Aufnahme in eine Zusatzversicherung nicht speziell von einer Corona-Erkrankung abhängig zu machen.