Im vergangenen Jahr sind die Krankenkassen-Prämien nur marginal gestiegen, also stehen jetzt andere Kriterien im Vordergrund, um die Zufriedenheit der Kunden mit ihrer Kasse zu messen. Diese sind neben der Höhe der Prämie etwa der Kundenservice oder die Abrechnung und Bearbeitung der Leistungen.
Und da schneidet die Assura schlecht ab. Mit einer Gesamtnote von 4,7 landet die Billigkasse auf dem letzten Platz in der Zufriedenheitsumfrage des Online-Vergleichsportals bonus.ch. Nur unwesentlich besser schneiden Egk Laufen, Supra und Mutuel Assurance ab, eine Versicherung unter dem Dach der Groupe Mutuel. Diese Kassen erhalten gerade mal noch die Gesamtnote 4,8.
Assura weist auf hohe Zahl der Versicherten hin
Als einige der wenigen Kassen müssen die Versicherten der Assura die Rechnung von Arzt und Apotheker erst selbst bezahlen, ehe die Leistungen von der Krankenkasse rückvergütet werden. Das trägt sicher nicht zur Beliebtheit von Assura bei. Immerhin: Auch die Note der Billigkasse fällt genügend aus.
Auf Anfrage von BLICK schreibt Assura, dass die Versicherung ihre eigenen Kundenbefragungen und die Zahl von über einer Million Grundversicherter bei der Assura höher gewichtet: «Die Treue unserer Versicherten und der Zuwachs an neuen Versicherten stellen für uns entscheidende Zufriedenheitsindikatoren dar.»
Das heisst, da eh schon jeder Achte bei der Assura versichert ist, muss die Krankenkasse nicht mehr um jeden Preis neue Kunden gewinnen, kann sich also etwas zurücklehnen.
Auf dem Podium der Krankenkassen mit der höchsten Kundenzufriedenheit gab es dieses Jahr einen Wechsel: Die KPT hat mit einer 5,5 die Swica an der Spitze abgelöst. Die erfolgsverwöhnte Krankenkasse Nummer 1 des letzten Jahres belegt gemeinsam mit Avenir Rang 2. Avenir gehört ebenfalls zum Groupe-Mutuel-Verbund.
So viel geben Krankenkassen für Provisionen aus
Wechselbereitschaft gering
Insgesamt haben die Kassen grosse Fortschritte. Bonus.ch führt die Umfrage seit 2009 durch. Damals lag der Notendurchschnitt über alle Kassen bei 4.80. Im Jahr 2020 erhalten die Kassen einen Durchschnitt von 5,05 – eine Verbesserung.
Was die Umfrage auch noch zeigt: In der gesamten Schweiz haben letztes Jahr weniger als zehn Prozent der Versicherten ihre Krankenkasse gewechselt. Das hat auch damit zu tun, dass die Prämienerhöhungen in den letzen Jahren moderater ausfielen als in der Vergangenheit.