Knapp vier Millionen Menschen in der Schweiz sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Doch bei 18 von ihnen hat der Impfschutz nicht gereicht. Sie sind dennoch an Corona erkrankt und verstorben, schreibt «20 Minuten».
Bis letzten Donnerstag haben sich insgesamt 300 Personen trotz einer Doppelimpfung mit dem Virus angesteckt. In 78 Fällen dieser Impfdurchbrüche mussten die Betroffenen ins Krankenhaus. 18 haben nicht überlebt. Die Dunkelziffer dürfte laut BAG-Sprecher Daniel Dauwalder sogar noch etwas höher liegen, da sich nicht alle Patienten im Spital behandeln lassen. Trotzdem kommt es nur in den seltensten Fällen zu Ansteckungen trotz Impfung. Der Anteil liegt bei 0,007 Prozent.
Impfschutz nimmt ab
Allerdings nimmt der Impfschutz mit der Zeit ab. Zumindest was die Übertragung (39 Prozent) und leichte Erkrankung (40,5 Prozent) angeht. Das zeigen die jüngsten Daten aus Israel. Der Grund dürfte in der Ausbreitung der stark ansteckenden Delta-Variante liegen, sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen der Zeitung. Gegen schwere Verläufe schützt die Impfung mit 91,4 Prozent aber weiterhin gut.
Ist eine Booster-Impfung die Lösung, um die Wirkung wieder anzukurbeln? Mitte Monat gaben die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer bekannt, eine Zulassung für die Verabreichung einer dritten Dosis ihres Corona-Impfstoffs in den USA und in der EU beantragen zu wollen. In der Schweiz dagegen ist bisher nichts geplant. Eine dritte Impfung werde laut Swissmedic-Mediensprecher Lukas Jaggi «generell noch nicht empfohlen».
Derzeit können sich, in Absprache mit ihrem Arzt, lediglich Patienten mit einer Immunschwäche zum dritten Mal impfen lassen.
Der Bund gab im Mai bekannt, die nötigen Auffrischimpfungen aber bereits bestellt zu haben. Sieben Millionen Dosen soll Moderna im 1. Quartal 2022 liefern. Zudem sicherte sich der Bund die Option für zusätzliche sieben Millionen Dosen im weiteren Verlauf von 2022. (man)