Als im August die Revision der Jahresrechnung anstand, war plötzlich nichts mehr in der Vereinskasse des Langlaufzentrums Gantrisch. Vereinspräsident Christoph Wüthrich: «Es war ein riesiger Schock.»

Verantwortlich für das Loch in der Kasse ist mutmasslich die langjährige Geschäftsführerin. Dies berichtet die «Berner Zeitung». Als der Schaden entdeckt wurde, war die Frau bereits untergetaucht.

Im Januar verschwanden 400'000 Franken aufs Mal

«20 Jahre lang hat sie tadellos gearbeitet», sagt Wüthrich. «Man kennt sich, man macht zusammen die Büez.» Jetzt ist das Vertrauen hin. «Und das Geld ist weg.»

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Erstmals zweigte die Geschäftsführerin im Juli 2022 Geld aus der Vereinskasse ab. Im Januar 2023 liess sie gar 400'000 Franken aufs Mal mitlaufen. Insgesamt über 900'000 Franken soll die Frau veruntreut haben – das ganze Vermögen des Vereins!

Verzicht auf geplante Investitionen

Das Langlaufzentrum Gantrisch präpariert die Loipen, vermietet Langlaufski, verkauft die Pässe für die Loipen und bietet Kurse an. Aufgrund des Lochs in der Vereinskasse konnte das neue Pistenfahrzeug nicht bezahlt werden. Mit dem Hersteller wurde zum Glück eine neue Lösung für die Finanzierung gefunden.

Auf bereits geplante Investitionen wie einen Unterstand für die Pistenfahrzeuge muss der Verein verzichten. Trotzdem: Die Pässe sollen nicht teurer werden.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Das Langlaufzentrum hat seine ehemalige Geschäftsführerin angezeigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. «Im besten Fall kommt ein Teil des Geldes zurück», sagt Wüthrich.

Wo sich die Frau, die zuvor in Schwarzenburg BE lebte, befindet, weiss Wüthrich nicht. Die Polizei kenne jedoch ihren Aufenthaltsort. Das Motiv für die Veruntreuung ist unklar. (noo)

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