Zwischen Budget und Baby
Wie SP-Nationalrätin Wyss die erste Session mit Kind erlebte

Mutterschaft im Parlament: Sarah Wyss jongliert zwischen Kinderwagen und Rednerpult. Die SP-Nationalrätin bringt Baby Maël zur Session und erhält breite Unterstützung. Eine neue Regelung machts möglich.
Publiziert: 03.01.2025 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2025 um 12:08 Uhr
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SP-Nationalrätin Sarah Wyss ist Mutter geworden.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • SP-Nationalrätin Sarah Wyss bringt Baby ins Bundeshaus mit
  • Maël schläft im Ratssaal und wird von Parlamentariern begrüsst
  • Wyss steht um 5 Uhr auf, um kurz vor 6 Uhr loszukommen
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Dieses Baby hat im Bundeshaus schon für Aufsehen gesorgt. SP-Nationalrätin Sarah Wyss ist im September Mutter von Söhnchen Maël geworden. «Es ist wunderschön gerade», sagt sie der «bz Basel» über ihr neues Leben. Im Dezember erlebte Wyss ihre erste Session als Mutter im Bundeshaus. Oftmals war Maël dabei, hielt im Ratssaal ein Schläfchen oder wurde von Parlamentskolleginnen und -kollegen begrüsst. Auch Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider liess es sich in der letzten Sessionswoche nicht nehmen, Maël in den Arm zu nehmen.

Negative Reaktionen habe es kaum gegeben, sagt Wyss der «bz». Für sie sei klar: «Maël kommt zuerst. Wenn es nicht stimmt für ihn, dann lasse ich die Sitzungen sein.» Zum Glück sei er ein sehr zufriedenes Kind.

Keine Selbstverständlichkeit

Dass Wyss an der Session überhaupt teilnehmen kann, ist nicht selbstverständlich. Erst seit Anfang Juli behalten Parlamentarierinnen ihren Anspruch auf Mutterschaftsentschädigung, wenn sie nach einer Geburt im Parlament arbeiten. Zuvor war es nicht möglich, während des Mutterschaftsurlaubs im Rat zu sitzen.

Für Wyss war insbesondere die Dezembersession wichtig. Sie präsidiert die Finanzkommission des Nationalrats. Diese musste das Budget vorbereiten, das in den vergangenen Wochen verabschiedet wurde.

Das neue Leben sei zeitaufwendiger, so Wyss. «Es dauert jetzt natürlich alles länger. Ich stehe jeweils um 5 Uhr auf, damit wir kurz vor 6 Uhr aus dem Haus können», sagt sie der «bz». Dabei kann sie auf Hilfe aus der Familie zählen, oft wurde sie von ihrem Vater begleitet. Ihren Job bei den Psychiatrischen Diensten Bern will sie hingegen nach dem Mutterschaftsurlaub aufgeben.

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