Verwirrung um Hearing – Jungpartei befragt hinter verschlossenen Türen
Mitte-Bundesratskandidaten Ritter und Pfister laden Medien aus

Zuerst ein-, dann ausgeladen: Die Mitte-Bundesratskandidaten Markus Ritter und Martin Pfister wollen am Samstag doch nicht vor den Medien diskutieren. Kurzfristig sind Journalisten ausgeladen worden. Andere Termine liessen die beiden ganz platzen.
Publiziert: 14.02.2025 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2025 um 17:29 Uhr
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Markus Ritter will Bundesrat werden. Der St. Galler ist Bauernpräsident und Nationalrat.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Mitte-Kandidaten laden Medien von öffentlichem Hearing aus
  • Entscheidung wirft Licht auf schwierige Bundesrats-Kampagne der Mitte
  • Mindestens 110 Mitglieder haben sich für das Hearing angemeldet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Es hätte der erste öffentliche Schlagabtausch zwischen den Bundesratskandidaten Markus Ritter (57) und Martin Pfister (61) werden sollen. Am Samstagnachmittag hatte die Junge Mitte nach Bern eingeladen, um bei einem Hearing die Positionen zur Klimapolitik, zur Altersvorsorge oder zu Mental Health zu erfahren. Die beiden Mitte-Männer wollen gerne die Nachfolge von Viola Amherd (62) antreten. 

Anders als beim Hearing der Fraktionen im Parlament wäre dieser Auftritt öffentlich gewesen. Die Jungpartei lud die Medienschaffenden ausdrücklich ein, über die Diskussionsrunde zu berichten. «Das Hearing bietet eine einmalige Gelegenheit, die Positionen der Kandidierenden kennenzulernen und ihre Antworten auf die Fragen der jungen Generation zu hören», hiess es.

Doch nur wenige Stunden vor dem Auftritt, für den sich schon am Donnerstag rund 110 Mitglieder angemeldet hatten, kam die Kehrtwende: Die angemeldeten Medien wurden wieder ausgeladen! 

«Wunsch kam von Kandidatenteams»

«Der Wunsch, das Podium ohne die Medien durchzuführen, kam von beiden Kandidatenteams», erklärt Marc Rüdisüli (26), Präsident der Jungen Mitte, gegenüber Blick. Nach mehreren Medienanfragen habe es Bedenken gegeben, zumal die beiden Kandidaten noch nicht durch die Fraktion offiziell nominiert worden seien. Erst am Samstag in einer Woche gibt es ein öffentliches Podium, im Anschluss an eine Delegiertenversammlung in Visp VS. 

«Wir respektieren den Entscheid», sagt Rüdisüli. Er hofft, dass Ritter und Pfister sich nun im Hearing hinter verschlossenen Türen freier äussern können. «Wir können uns jetzt noch offener über unsere Themen austauschen.»

Die Mühen der Mitte

Der Entscheid wirft ein weiteres Schlaglicht auf die Bundesratskampagne der Mitte. Nur mit Müh und Not konnte die Partei zwei Kandidaten finden; Pfisters Kandidatur wurde nur Stunden vor Anmeldeschluss mit einer Medienmitteilung bekanntgegeben. Bei vergangenen Bundesratswahlen war es Usus, dass eine Partei jeweils mindestens zwei Kandidaten portiert. Die Mitte-Fraktion dürfte also keine andere Wahl haben, als beide Männer aufs Ticket zu hieven. 

Doch gemeinsam den Medien Red und Antwort stellen, das wollen die beiden Kandidaten offenbar lieber nicht. Oder zumindest noch nicht? Eine «Arena»-Sendung mit den beiden wurde abgesagt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Und ein Blick-Doppelinterview mit Ritter und Pfister wird es vorerst auch nicht geben. Sie seien stark ausgelastet und könnten keine neuen Termine annehmen, hiess es.

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